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Brodswinden: Jede Menge Grund zum Feiern

Brodswinden: Jede Menge Grund zum Feiern

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140 Jahre Freiwillige Feuerwehr Brodswinden: Eine Geschichte des Engagements und der Gemeinschaft

Brodswinden: Jede Menge Grund zum Feiern

Für jeden Geschmack ist garantiert das Richtige dabei.

Die Floriansjünger in Brodswinden können heuer feiern: Vor 140 Jahren, am 15. Juli 1883, wurde die Freiwillige Feuerwehr (FFW) in der damals noch selbstständigen Gemeinde Brodswinden gegründet. 28 Bürger aus Brodswinden, Höfstetten, Gösseldorf und Wallersdorf gründeten die Wehr und der Brauereibesitzer Christian Hecht aus Brodswinden war der erste Vorsitzende.

Zum Hauptmann, heute sagt man Kommandant, wurde der Müller Leonhard Sperr aus Wallersdorf bestimmt. Schatzmeister im Gründungsjahr war der Ziegeleibesitzer Leonhard Greul aus Höfstetten und Zeugwart war der Ökonom Friedrich Schwab aus Brodswinden. Im Gründungsjahr wurde ein Steigerzug mit fünf Mann und ein Spritzenzug mit 19 Mann gebildet. In den Anfangsjahren fanden die regelmäßig abgehaltenen Versammlungen der FFW Brodswinden im Hecht'schen Brauhaus in Brodswinden, im Steinbauer'schen Wirtshaus in Höfstetten und im Breit'schen Wirtshaus in Wallersdorf statt. In den folgenden Jahren nach der Gründung traten noch einige Männer der Wehr bei, so dass sich ihre Zahl auf 36 Aktive im Jahr 1890 erhöhte, darunter waren noch 18 Gründungsmitglieder, die anderen zehn an der Gründung beteiligten waren wieder ausgetreten oder verstorben. Die Wehr setze sich aus allen Teilen der dörflichen Bevölkerung zusammen, stark vertreten waren die Handwerksberufe. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts berichten die Protokolle und die Stammliste der Wehr von keinen umwälzenden Veränderungen. Die Vorstandschaft war noch unverändert, lediglich das Amt des Schriftführers wurde mit dem Schullehrer und Kantor Johann Ott neu besetzt. Auch wurde das Amt eines Sanitätsmanns eingeführt, das der Schreinermeister Johann Sperr aus Brodswinden übernahm. Um die Jahrhundertwende wurde der Hauptmann der Wehr in „Feuerwehrcommandant“ umbenannt. 

Am 1. Januar 1899 wurde die FFW Brodswinden in den Bayerischen Landes-Feuerwehr-Verband aufgenommen. Am 4. Juni 1899 wurde das erste größere Feuerwehrfest auf dem „Hecht'schen Keller“ durchgeführt und aktive Mitglieder für ihre 15-jährige Dienstzeit mit Diplomen geehrt. Dass die Gründung der Wehr nötig war, zeigt allein der Blick auf das Jahr 1899, als die Wehr zu der Bränden gerufen wurde. Obwohl die Mitglieder der Wehr aus den Dörfern Gösseldorf und Wolfartswinden ausschieden, stieg die Zahl der Aktiven auf etwa 50 an. Die FFW Brodswinden ist seit Anbeginn nicht für die Sicherstellung des Feuerschutzes, sondern auch für das Feiern bekannt. Das 25-jährige Bestehen wurde 1909 mit der „Seffert'schen Musik“ aus Ansbach festlich begangen. In den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wurde die Wehr zu keinen Bränden gerufen, es wurde geübt, die Gerätschaften instand gehalten und gefeiert. In den 1930er-Jahren machten sich dann schon die Vorbereitungen auf den Zweiten Weltkrieg bemerkbar. So wurden beispielsweise 1935 Aktive benannt, die einen Luftschutzkurs besuchen sollten.

Über 1110 Stunden im ehrenamtlichen Einsatz

Im März 1936 wurde dann die Feuerwehr Gösseldorf, die sich 1899 von der Wehr Brodswinden abgespalten hatte, wieder in der FFW Brodswinden aufgenommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelten sich erst Anfang der 1950er-Jahre wieder Aktivitäten in der FFW Brodswinden. Zum Jahresbeginn 2023 bestand die FFW aus 61 aktiven Mitgliedern, darunter zwölf Jugendliche. Der Kommandant ist Norbert Herrmann und er berichtet, dass die Wehr auch noch 24 passive und 39 fördernde Mitglieder hat. Das Durchschnittsalter der Aktiven liegt bei 32,4 Jahren. Die FFW Brodswinden wurde im abgelaufenen Jahr zu 57 Einsätzen alarmiert. Darunter waren 23 Brände, 22 technischen Hilfeleistungen, zwei ABC-Einsätzen und zehn sonstige Einsätze. Bei den Einsätzen wurden von den Hilfskräften 1112 unentgeltliche Stunden geleistet. Alexander Biernoth

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