Bis zum Dienstag steht für die 24 Kerwaburschen nur Bier und Hochprozentiges auf dem Programm.
Am Dienstagabend wird zur Erholung, dann nur noch Spezi getrunken, so die beiden Oberortsburschen Alexander Kolb und Felix Böhmländer. Mit dem Fortbestand der Kerwaburschen sah es 2022 nicht sehr gut aus, denn 13 Mitglieder verließen den Verein. Es kamen aber auch neun neue Kerwaburschen im Alter von 16 bis 19 Jahren dazu. Die Arbeit zur Kirchweih beginnt für die Kerwaburschen schon eine Woche vor der Kerwa, denn es muss das Zelt aufgebaut und bestuhlt werden.
Am Kerwadonnerstag geht es um 17 Uhr in den Wald, um den Kerwabaum zu holen. Mit diesem ziehen die Jugendlichen durch das Dorf. Dabei wird immer wieder ein Stopp gemacht, um bei Gasthäusern und Privathäusern etwas zum Essen und Trinken zu bekommen. Bezahlt wird mit dem Gesang von Kerwaliedern. Am Freitag wird der Baum geschmückt. Um 13 Uhr ist dann Abmarsch an der Alten Brauerei. Am Umzug beteiligen sich der Musikzug und die Soldatenkameradschaft. Der Baum wird gegen 16 Uhr am Festplatz aufgestellt. Auch die Jungortsburschen stellen ihren Baum auf. Zeitgleich werden dabei Lose um fünf Euro verkauft. Der Gewinner bekommt den Baum. Bis um ein Uhr feiert die Jugend dann am Lagerfeuer.
Bereits um neun Uhr geht es am Samstag wieder hinaus in den Wald, um Birken zum Schmücken der Geschäfte und der Gasthäuser zu holen. Als einer der Höhepunkte der Kerwa findet alljährlich das Tauziehen über die Aurach statt, an dem sich auch auswärtige Jugendliche beteiligen. Ob Sieger oder Besiegte, letztlich landet jeder der Teilnehmer in der Aurach.
Die St.-Kilians-Kirche steht für die Ortsjugend am Sonntagvormittag auf dem Programm, denn fast alle gehen um 10.15 Uhr in den Gottesdienst. Danach geht es zum „Rumspielen“ durch das Dorf. Die Einheimischen geben den Jugendlichen dabei Getränke oder eine Brotzeit mit auf den Weg.
Der Kerwamontag beginnt mit einem Frühschoppen bei den Schützen. Der Betzentanz beginnt um 14 Uhr. Bei diesem Tanz sind nun auch einmal die Madle mit dabei. Der Sieger des Tanzes bewirtet die Ortsjugend beim „Betzenkränzchen“.
Am Dienstag sind die Ortsmadli dabei, denn um 13 Uhr gibt es ein Sektfrühstück im Biergarten des Festzeltes. Wem das Sektfrühstück gut bekommen ist, der darf noch mit auf die Tour zu allen Fahrgeschäften. Abschlusshöhepunkt ist um ca. 22 Uhr das Prachtfeuerwerk.
Zu all diesen Kerwaveranstaltungen erscheinen die Burschen mit dunkler Hose und weißem Hemd. Ein rotes Halstüchchen darf an den Kerwatagen nie fehlen. Mit diesem gehen sie sogar unter die Dusche und auch ins Bett. Zum Abschluss der Kerwa hat das Tuch noch eine andere Bedeutung. Das Tuch wird abgenommen und an einen Arm gebunden. Rechts bedeutet, man ist auch nächstes Jahr wieder mit dabei, links bedeutet, man verlässt die Kerwaburschen.
(rf)