Wenn eine Kommune sich mit historischen Gebäuden beschäftigen muss, bedeutet dies fast immer, dass man Überraschungen, Kostenerhöhungen und Bauzeitverlängerungen einplanen muss. So auch in Scheinfeld, dem „Tor zum Steigerwald“. Seit diesem Jahr ist eines der Wahrzeichen der Stadt, der Turm in der Hauptstraße, eingerüstet und es finden sehr aufwändige Instandhaltungsarbeiten statt. Nach den Worten von Bürgermeister Claus Seifert war es höchste Zeit diese Sanierung durchzuführen. Voruntersuchungen haben ergeben, dass die Substanz des Turms schlechter als erwartet ist. Vor allem an der Westseite sind die Fachwerkhölzer marode und mussten teilweise entfernt und durch Eichenholz ersetzt werden. Eine Entdeckung wurde im Zimmer des ehemaligen Türmers gemacht: An den Wänden wurden drei etwa hundert Jahre alte erhaltenswerte Zeichnungen freigelegt. Für die Instandsetzung des Turms wurde eine knappe Million Euro kalkuliert.
Das nächste historische Gebäude ist die ehemalige Gastwirtschaft des Schlosses. In diesem soll der neue Kindergarten untergebracht werden, der sich derzeit noch im alten Amtsgericht befindet. Das Amtsgericht soll zukünftig das „Informationszentrum des Naturparks Steigerwald“ beheimaten. Nachdem Scheinfeld bisher zwei Kinderstagesstätten unter katholischer Leitung hatte, ist die neue Kindertagesstätte unter der Leitung der evangelischen Kirche. Das Gebäude gehört allerdings der Stadt. Im ehemaligen Schlossgasthaus werden eine Krippe, eine Regelgruppe und eine gemischte Gruppe untergebracht werden. In der Fertigstellungsphase ist bereits ein vierter Kindergarten: Der Waldkindergarten bei Grappershofen. (rf)