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Aufregende Geschichte der Pfarrei Sondernohe

Aufregende Geschichte der Pfarrei Sondernohe

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Historische Fakten im Überblick.

Aufregende Geschichte der Pfarrei Sondernohe

Fotos: Alexander Biernoth

Vor 615 Jahren wurde die Pfarrei Sondernohe aus der Taufe gehoben. Am 15. März 1408 wurde die ehemals den Heiligen Veit und Egidius geweihte heutige Marienkirche in Sondernohe und ihre spätere Filiale in Unteraltenbernheim von der Mutterkirche St. Gertrud in Obernzenn abgetrennt und zu einer eigenen Pfarrei erhoben.

Sondernohe erhielt als Sprengel Boxau, Hainklingen, Kemmathen, Schmalnbühl und Steinweg. Steinweg ist die alte Bezeichnung für die Siedlung vor der Burg Virnsberg. Erst sehr viel später ging der Name der Burg auch auf die bäuerliche Ansiedlung über. Unteraltenbernheim bekam als Sprengel Hechelbach, Hörhof, den abgegangenen Weiler Horbach bei Wimmelbach, Limbach, Oberaltenbernheim und Wimmelbach zugewiesen. Für die neue Pfarrei hatte der Deutsche Orden das Patronat und konnte über die Besetzung der Pfarrstelle entscheiden

Die Kirche in Sondernohe ist wahrscheinlich wesentlich älter. Der ehemalige Leiter des Nürnberger Staatsarchivs, Dr. Gerhard Rechter, vermutete, dass es an der Stelle der heutigen Marienkirche in Sondernohe schon im 13. Jahrhundert ein Gotteshaus gab. Die Abtrennung von Obernzenn stand mit dem Bedürfnis in Zusammenhang, den Gläubigen lange und beschwerliche Wege zu den Gottesdiensten zu ersparen.

Bereits zur Zeit des Bauernkriegs hatten auch im Zenngrund reformatorische Gedanken Fuß gefasst. Bis zum Abschluss des Konzils von Trient war es nicht so klar, wer nun als protestantisch oder als altgläubig bezeichnet werden konnte. Der Deutsche Orden achtete aber darauf „altgläubige“ Geistliche in Sondernohe einzusetzen. Im 30-jährigen Krieg kam in den Jahren 1632 bis 1634 ein lutherischer Geistlicher nach Sondernohe. In Sondernohe war im Gegensatz zu allen anderen Patronatspfarreien der alte Glaube nie ernsthaft gefährdet gewesen. Zu eindeutig war hier die Präsenz des Deutschen Ordens der unbestritten Patronats-, Dorf- und Gemeindeherr. Und der Westfälische Frieden schrieb dann 1648 die Verhältnisse für das als bezeichnete „Normaljahr“ Jahr 1624 fest, womit Sondernohe und seine Filiale Unteraltenbernheim bis zum Ende des Alten Reiches 1806 und darüber hinaus bis heute katholische Kirchen geblieben sind.

Die Marienkirche in Sondernohe ein 1777 bis 1781 als Zentralkirche des Deutschen Ordens in der Kommende Virnsberg entstandener repräsentativer Neubau, dessen Wappenreliefs auf der Schauseite Hochmeister Maximilian Franz von Österreich, Landkomtur Franz Sigmund Adalbert von Lehrbach, Christoph Alexander von Eyb, Komtur zu Virnsberg von Macht und Anspruch des Ordens künden.

Text: Alexander Biernoth

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