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Kirchweih in Aich vom 29. September bis 2. Oktober: Ereignisreiche Geschichte prägte den Ort

Kirchweih in Aich vom 29. September bis 2. Oktober: Ereignisreiche Geschichte prägte den Ort

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Der heutige Neuendettelsauer Gemeindeteil Aich kann auf eine reiche Geschichte zurückblicken

Kirchweih in Aich vom 29. September bis 2. Oktober: Ereignisreiche Geschichte prägte den Ort

Beste musikalische Umrahmung darf bei der beliebten Kirchweih in Aich natürlich nicht fehlen.

Der heutige Neuendettelsauer Gemeindeteil Aich kann auf eine reiche Geschichte zurückblicken. Als „Eich“ wurde das Dorf erstmals 1150 in einem Schriftstück erwähnt. Sprachgeschichtler erklären den Ortsnamen mit einer Ansiedlung, die bei einem Eichenwald gelegen war. Wahrscheinlich gab es aber bereits im 10. Jahrhundert eine Siedlungstätigkeit in dem Bereich des heutigen Dorfes Aich. 

Der Ort war anfangs unter der Herrschaft der Herren von Abenberg und dann der Herren von Vestenberg. Als Ortsherren sind ein Dietrich von Wunnenstein sowie die Brüder Ulrich und Friedrich von Emmendorf nachweisbar. In den Jahren ab 1152 bis 1402 kamen die Höfe in Aich sukzessive unter die Herrschaft des Klosters Heilsbronn. Kurz vor dem Beginn des 30-jährigen Krieges sind in Aich 20 Hausgemeinschaften nachgewiesen. Es waren fünf Bauern und 15 Köbler, die alle dem Klosteramt in Heilsbronn unterstanden.

Am Ende der Markgrafenzeit Gemeinde mit der Froschmühle

Allerdings lag die Hochgerichtsbarkeit, also das Recht Todesurteile fällen zu dürfen, beim brandenburgisch-ansbachischen Kasten- und Stadt-Vogteiamt Windsbach. Im 30-jährigen Krieg blieben von den Anwesen lediglich sieben bewohnt. Fünf Anwesen brannten ab und der Rest verfiel und verödete. Im Gegensatz zu manch anderen Ansiedlungen in der Region erholte sich die Bevölkerungszahl nach dem Ende des 30-jährigen Krieges im Jahr 1648 sehr rasch und schon 1668 waren alle Anwesen wieder bewohnt und das umliegende Land wurde wieder bestellt. 

Am Ende der Markgrafenzeit in den 1790-er Jahren bildete Aich zusammen mit der Froschmühle eine Gemeinde mit 25 Anwesen und einem Gemeindehirtenhaus. Die hohe Gerichtsbarkeit lag weiterhin beim Vogt in Windsbach, die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte weiter der Klosterverwalter des längst säkularisierten Heilsbronner Klosteramtes. Mit dem Übergang an das Königreich Bayern 1806 wurde Aich dann ein eigener Steuerdistrikt. Dazu gehörten Altendettelsau, Birkenhof, Geichsenhof, Geichsenmühle, Froschmühle, Haag, Hammerschmiede, Jakobsruh, Mausendorf, Mausenmühle, Reuth, Steinhof und Steinmühle. Zwei Jahre später wurde dann eine sogenannte "Ruralgemeinde“ Aich gegründet, die deckungsgleich mit dem Steuerbezirk war. 1811/1812 kamen vom Steuerdistrikt Bertholdsdorf Watzendorf und Wollersdorf hinzu, die bereits 1816 wieder zum Steuerdistrikt Bertholdsdorf wechselten. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt 1818 wurde dann wieder umorganisiert. Die Gemeinde Aich mit Geichsenhof, Geichsenmühle, Hammerschmiede, Mausendorf und Mausenmühle wurde gebildet. Die übrigen Dörfer bildeten zum Teil eigene Gemeinden oder wurden anderen Gemeinden zugeschlagen. Anfangs gehörte Aich noch zum Bezirksamt Heilsbronn und dann ab 1880 zum Bezirksamt Ansbach.

1972 im Zuge der Gebietsreform die Eigenständigkeit verloren

Die Bezirksämter wurden dann 1939 in Landkreise umbenannt. In der Finanzverwaltung war das Rentamt, heute würde man Finanzamt sagen, Heilsbronn zuständig. Ab 1929 war dann das Finanzamt Ansbach zuständig. Die Gemeinde Aich hatte eine Gebietsfläche von 6,082 Quadratkilometer. Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Aich im Zuge der Gebietsreform nach Neuendettelsau eingemeindet und verlor ihre Eigenständigkeit. Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und gehört seit 1808 nach Weißenbronn. Seit 1901 gibt es in Aich eine Kapelle, die von Georg Michael Wurth gestiftet wurde. Die katholischen Einwohner gehören zur Pfarrei St. Franziskus in Neuendettelsau.

Alexander Biernoth

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