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Kerwa in Brodswinden vom 22. bis 26. August: Brodswinden - ein Ort zum Wohlfühlen

Kerwa in Brodswinden vom 22. bis 26. August: Brodswinden - ein Ort zum Wohlfühlen

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Die Stadt hat eine lange und reiche Geschichte

Kerwa in Brodswinden vom 22. bis 26. August: Brodswinden - ein Ort zum Wohlfühlen

In Brodswinden (hier eine alte Schülerzeichnung) wird wieder das beliebte Kirchweihfest gefeiert. Seien auch Sie mit dabei! Repro/Fotos: Alexander Biernoth

Im Jahr 1950 besuchte Hedwig Flühr die achte Klasse der Volksschule Brodswinden. Sie nahm teil an einem Projekt, das das Schulamt in Ansbach initiiert hatte.

Unter der Überschrift „Wir lieben unsere Heimat“ sollten Schüler aus den Oberklassen der Schulen im Alt-Landkreis Ansbach heimatkundliche Berichte, ein sogenanntes „Heimatblatt“, über ihre Heimat schreiben. Die handschriftlichen Aufzeichnungen von Hedwig Flühr haben sich erhalten und geben einen wunderbaren Blick frei in die unmittelbare Nachkriegszeit.

Rückblick in das Jahr 1950

Neben einer Chronik Brodswindens von den Anfängen bis in das Jahr 1945 ist auch von einer Beschreibung Brodswindens im Jahr 1950 zu lesen. Sie berichtet beispielsweise aus der Schulstatistik. Es gab drei Klassen in denen die Jahrgangsstufen eins bis drei, vier und fünf sowie sechs bis acht unterrichtet wurden.

Über 150 Kinder gingen im Ort zur Schule

Insgesamt besuchten 154 Kinder die Volksschule Brodswinden. Sie wurden von den Lehrern Elsa Maurer, Helmut Hedrich und Karl Rieẞ unterrichtet. Unter den Schülern waren 69 Knaben und 85 Mädchen. In der Statistik wurde auch unterschieden einheimischen zwischen Kindern, das waren 101, und Flüchtlingen, das waren 53 Kinder. Die überwiegende Zahl der Schüler, nämlich 123, war evangelisch, die übrigen 31 waren katholisch. Auch die Kinder, die in Höfstetten, Wallersdorf, Wolfartswinden, Gösseldorf, Winterschneidbach und Claffheim wohnten, besuchten die Volksschule Brodswinden. In ihrem Bericht erwähnt Hedwig Flühr auch das Anwachsen der Bevölkerung. 1807 wurden nach einem Bericht des damaligen Pfarrers Johann Christian Müller im Dorf Brodswinden „40 Feuerstellen = Haushalte mit 168 Seelen“ gezählt. Nach der Volkszählung von 1939 waren es 118 Haushalte mit 469 Einwohnern, davon 245 männliche und 224 weibliche Bürger. Am 1. Januar 1950 waren es 723 Einwohner in Brodswinden, darunter 178 Flüchtlingen, „meistens Katholiken aus dem Sudetenland“. Die Gemeinde Brodswinden umfasste 1949 828 Hektar, davon 395 Hektar Ackerland, 194 Hektar Wald und 172 Hektar Wiesen.

Gute Ratschläge einer Schülerin

In ihrem Bericht gibt Hedwig Flühr auch „Allerlei gute Ratschläge, wie man sie bei uns, aber ganz heimlich, gibt“. Sie schreibt: „Wenn man den Rechen verkehrt liegen lasst, stößt man dem lieben Gott die Augen aus. In der Stube muss nachts der Tisch sauber abgeräumt sein, sonst können die Engel nicht darauf tanzen. Wir ein Kindlein unter einem Jahr angeregnet, bekommt es Ruẞmucken (Sommersprossen). Will man sie wegbringen, muss man sich auf der betauten Wiese wälzen und den Schnaufer dreimal unterdrücken. Den Hätscher vertreibt man durch den Spruch: Hätscher, geh über die Äcker, geh über die Brach und lauf den alten Weibern nach“.                                                           Alexander Biernoth





Ein Besuch in Brodswinden lohnt sich immer. Die örtlichen Betriebe stehen für Service und hohe Leistungsfähigkeit.

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