Ein Sprung in den See, ein kaltes Eis: Das genießen wir an heißen Sommertagen. Doch was, wenn keine Abkühlung in Sicht ist? Die starken Hitzeperioden sind durch den Klimawandel schon fester Bestandteil des Hochsommers, draußen wie drinnen. Der sommerliche Wärmeschutz wird daher beim Hausbau - vor allem auch hinsichtlich der zunehmenden Wärmedämmung von Gebäuden immer wichtiger. Thermischer Komfort ist hier das Stichwort. Dort punkten gerade massive Wandkonstruktionen durch ihre natürlichen Eigenschaften.
Hitzeschutz durch den richtigen Baustoff
Entscheidend für den Schutz vor Überhitzung ist rein physikalisch die Masse eines Gebäudes. So ist es nachvollziehbar, warum antike und mittelalterliche Bauten errichtet oder auch alte Bauernhöfe, die mit meterdicken Steinwänden wurden, eine erstaunlich kühle Innenraumtemperatur haben. Je massiver die Wand, desto höher ist ihre thermische Speichermasse also ihre Eigenschaft, die kühleren Nachttemperaturen zu speichern und tagsüber an den Wohnraum abzugeben. Die Wand wirkt dann wie eine natürliche Klimaanlage. Temperaturspitzen in der Außenluft werden damit abgefedert und ausgeglichen. So herrscht während der Hitzephasen in Häusern aus Kalksandstein, Leichtbeton, Porenbeton oder Ziegel ein ausgewogenes, angenehmes Raumklima ohne elektrische Klimaanlage.
Bauherren-Tipp:
Diese Eigenschaft von Massivbauten ist vorteilhaft für den „sommerlichen Wärmeschutz“ - ein Faktor, der nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) bei der Planung und Ausführung jedes Bauprojekts einzuhalten ist.
Wichtig ist die Kombination mit einer Verschattung, die ein Aufheizender Innenwände tagsüber verhindert. Hier ist die Anordnung, Ausrichtung und Größe der Fenster ein wichtiges planerisches Element, um mit einfachen Mitteln eine große Wirkung zu erzielen. Auch Rollladen sind ein einfaches Bauelement zur Beschattung und können in die vorgefertigten Rollladenkästen der massiven Wände gut untergebracht werden.
Ausgewogene Temperaturen zu jeder Jahreszeit
Der temperaturausgleichende Effekt von Häusern mit massiven Außen- und Innenwänden wurde in einer Studie des Ingenieurbüros alware mit belastbaren Zahlen festgehalten. Die Studie analysierte die Raumtemperatur fünf simulierter Gebäude mit gleichen Wärmedämmeigenschaften im Zeitraum von Mai bis September. Bei vier Häusern wurden die Kennwerte massiver Bauweisen mit Ziegel, Kalksandstein, Porenbeton und Leichtbeton angesetzt, für das fünfte Haus die Kennzahlen der Holzständerbauweise. Die Ergebnisse zeigen: In den vier massiven Häusern sind die nachgewiesenen maximalen Temperaturen bei sommerlicher Erwärmung mehr als zwei Grad Celsius niedriger als in dem Vergleichshaus in Holz-Leichtbauweise. Es ist also spürbar kühler. An kälteren Tagen dagegen bleibt es in den vier Häusern in Massivbauweise um 0,9 bis 1,5 Grad wärmer, was ein Nachheizen unnötig macht und sich positiv auf die Heizkosten auswirkt.
Fazit
Massive Stahlbetondecken und gemauerte Wände in Kombination mit einer funktionierenden Beschattung dämpfen tagsüber hohe Außentemperaturen. Sie weisen also geringere Temperaturschwankungen auf und tragen ganz natürlich zur Regulation der Raumtemperaturen bei.
Text und Bilder:
Massiv mein Haus