Welches Outfit bekommt die Fassade?

Welches Outfit bekommt die Fassade?

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Welches Outfit bekommt die Fassade?

Die Fassade ist das Gesicht des Hauses. Fotos: tdx/homesolute/pixabay

Bei der Fassadengestaltung haben Bauherren die Qual der Wahl. Denn jede Art, die Hauswand zu gestalten, bringt typische Effekte mit sich.
Alles nur Fassade?! Beim Hausbau ist dieser Spruch wörtlich zu verstehen. Denn die Fassade ist das Gesicht (lat. facies“) des Hauses und hinterlässt beim Betrachter – ähnlich wie das menschliche Pendant - binnen Sekunden einen ganz bestimmten Eindruck. Wirkt das Haus schlicht, gemütlich, einladend, elegant, designorientiert oder gar unnahbar? Bewohner und Passanten gezielt anzusprechen ist seit jeher eine wichtige Aufgabe der Fassadengestaltung, die heutzutage mit einer Vielzahl an Materialien, Farben und Oberflächen realisiert werden kann. Doch neben ihrer repräsentativen Funktion hat die Fassade auch hohe Anforderungen an Wohnkomfort und Energieeffizienz zu erfüllen.

Bewährter Klassiker: die Putzfassade

Putz ist unter den Fassadenbekleidungen fast schon ein Klassiker - und das nicht umsonst: Außenputze schützen die Wand vor Feuchtigkeit und verbessern die Wärmedämmung, die in Verbindung mit Putz meist durch ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) gewährleistet ist. Dieses besteht aus aufeinander abgestimmten Baustoffen, deren Kernstück eine Dämmstoffschicht bildet. Für nahezu jeden Untergrund eignet sich dieses System, das direkt auf der Außenwand verklebt, verdübelt und anschließend verputzt wird.
Bei Außenputzen unterscheidet man generell zwischen Mineralputzen und pastösen Putzen aus Silikat oder Kunstharz. Beide Putzarten sind wasserabweisend, witterungsbeständig und diffusionsoffen, obwohl Kunstharzputze in einer noch größeren Farbfülle erhältlich sind. Voll im Trend liegen dabei Rosé, Hellgrau oder Pastell-Gelb. Dem Liebling der Deutschen, der Farbe Weiß, lässt sich der Rang allerdings nicht so schnell streitig machen. Neben zurückhaltenden Tönen sind derzeit auch kräftige Farbanstriche gefragt, denn sie verleihen einem Gebäude Identität. Ein Beispiel: die aufsehenerregenden Anstriche des deutschen Fassadenkünstlers Oliver Kray. Typisch für eine Putzfassade ist außerdem ihre ausgeprägte Struktur - plastisch mit Streichputz, dekorativ mit Kellenputz oder individuell mit Rollputz. 

Ob Putz, Holz oder Klinker, ob WDVS oder VHF - egal, auf welche Bekleidungsform die Wahl am Ende fällt: Erst durch die Einbeziehung von Fenstern und Türen erhält jede Fassade ihr unverkennbares Äußeres. Dabei sind große Fensterwände derzeit besonders gefragt, da sie die Innenräume ausgiebig mit Tageslicht versorgen und den Eindruck von Transparenz und Offenheit vermitteln. Allerdings ist bei verglasten Flächen ebenso wie bei Haustüren und dem Rest der Fassade stets auf eine gute Isolierung zu achten - damit alle Anforderungen an Wärme-, Schall- und Einbruchschutz erfüllt werden und sich die Bewohner in ihren eigenen vier Wänden ein Leben lang wohlfühlen können.
(tdx)


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