Der große massive Turm der Marienkirche auf der im Westen von Großhaslach gelegenen Anhöhe ist das auffälligste Bauwerk des im Haslachtal gelegenen Dorfes.
Schon um das Jahr 980 tauchte der Namen „Hazelahe“ erstmals auf, der dann 1295 vermutlich zur Unterscheidung von dem ebenfalls im Haslachtal gelegenen Kleinhaslach die Bezeichnung „Grozenhaselach“ erhielt. Die Marienkirche, deren Ursprung bis in das Jahr 1144 zurückverfolgt werden kann, erhielt ihr jetziges Aussehen am Ende des 18. Jahrhunderts.
1144 schenkte eine Gräfin Oettingen dem Kloster Heilsbronn das Patronat der Großhaslacher Pfarrei und 1295 verkaufte Albrecht von Vestenberg seine Güter und seine Burg in Großhaslach dem Kloster Heilsbronn. Ebenso verkauften die Grafen von Oettingen 1299 ihre Groẞhaslacher, den Herren von Bruckberg abgenommenen Güter mit Burg dem Kloster Heilsbronn und damit war dann ganz Großhaslach im Besitz der Heilsbronner Zisterziensermönche. 279 Jahre lang blieb das Kloster der alleinige Dorfherr. 1473 wurden die Orte Reuth, Aich, Neuses, Moosbach und Wollersdorf von Großhaslach ausgepfarrt und 1530 dann auch Kleinhaslach. Schon zu Beginn des 30-jährigen Krieges, am 10. Oktober 1621, wurde Großhaslach geplündert und 1642 brannte das Pfarrhaus ab. Am 11. August 1650 wurde dann in Großhaslach mit einem Friedensfest das Ende des Krieges gefeiert. Das Leben begann sich wieder zu regen und auch der Wunsch nach einem neuen Gotteshaus wurde von Jahrzehnt zu Jahrzehnt lauter.
Kirche erhielt 1783 ihr heutiges Bild
1783 erhielt dann die Kirche ihr heutiges Aussehen. 1824 schlug ein Blitz in den Turm ein und setzte ihn in Brand. Es gäbe noch manches interessante Datum aus der Geschichte aufzulisten, aber das wohl einschneidendste Ereignis in 3 der jüngeren Vergangenheit - war der 1. Mai 1978 als Großhaslach seine Selbständigkeit verlor und Teil Petersaurachs wurde. Mit den Dörfern Steinbach und Gleizendorf wurde Großhaslach ein Teil der Nachbargemeinde. Die FLZ schrieb in der Ankündigung für die Kirchweih am 19. Juli 1979: Mag über die Vorteile dieser Reform noch gestritten werden, die Nachteile sind indes schon vor allem für traditionsbewusste Bürger schon recht augenscheinlich. So musste die Volksschule Großhaslach, das erste Schulgebäude wurde bereits im Jahre 1708 errichtet, aufgelöst und in die Volksschule Petersaurach eingegliedert werden.
Wichtiger Bestandteil von Petersaurach
Die Ortsbezeichnung Großhaslach wird, sobald die neuen Straßennamen amtlich registriert sind, postalisch bald nicht mehr existieren und schließlich werden die Neubürger urkundlich nicht mehr in Großhaslach, sondern in Petersaurach das Licht der Welt erblicken“. Trotz dieser großen Bedenken, die die Großhaslacher vor 45 Jahren hatten, ist Großhaslach heute ein wichtiger Bestandteil Petersaurachs und eine Eigenständigkeit aus heutiger Sicht kaum mehr vorstellbar.
Alexander Biernoth