Dürrwangen - Wenn am dritten Oktobersonntag die Marktgemeinde Dürrwangen ihre Kirchweih feiert, so bedeutet das einen Höhepunkt im Jahreskreis der Gemeinde.
Diese Tage sind auch Anlass dafür, sich an die Weihe des Gotteshauses zu erinnern. Der Ursprung des heutigen Gotteshauses geht auf das Jahr 1342 zurück, als Heinrich von Turnewang, Landvogt zu Nürnberg und in Franken, und dessen Gattin Margarethe von Geyern in Dürrwangen eine Marienkapelle erbauen ließen mit Zustimmung des „teutschen Ordens in teutschen Landen“. Diese Kapelle war das erste Gotteshaus in Dürrwangen, heute noch erhalten mit dem schönen Netzgewölbe des Chorraums im gotischen Stil.
Fast ganze 500 Jahre gehörte Dürrwangen zur Mutterpfarrei Halsbach, bis am 20. Juli 1833 Bischof Ingnazz von Riegg aus Augsburg die kanonische Lostrennung des bisherigen Kaplanei-Benefiziums Dürrwangen aus dem Pfarrverband Halsbach vollzog und die alte Marienkapelle zur Pfarrkirche Maria Immaculata erhoben hat.
„Die Kirch die richt' ich!“
Das Kirchenschiff selbst muss sich damals in einem sehr schlechten Zustand befunden haben. Im Jahre 1842 erfolgten die ersten Erneuerungsarbeiten. Der größte Umbau fand zwischen den Jahren 1935 und 1937 statt. Der damalige Pfarrer und spätere Bischofsvikar, Martin Achter, brachte die Erneuerung und die damit verbundene Raumvergrößerung des Gotteshauses entscheidend voran und verstand es, die Bevölkerung mit seinem Spruch „Die Kirch die richt' ich!“ zu begeistern und zu mobilisieren.
Der Durchschnitt der sonntäglichen Kirchenbesucher lag bei 650 Gläubigen. Dem dringenden Raumbedürfnis wurde damit Rechnung getragen. Nur durch die überaus große Opferbereitschaft, die zahlreichen freiwilligen Arbeitsstunden der Maurer, den Verzicht der örtlichen Unternehmer auf ihre Gewinne und die nie erlahmende Mithilfe aller ermöglichten die Umsetzung.
Auch aktuell wird renoviert und saniert
Auch in diesen Zeiten stehen am Gotteshaus diverse Renovierungsarbeiten an. Erst vor kurzem wurden Holzschädlinge durch eine spezielles Begasungsverfahren entfernt. Die noch anstehenden Renovierungsarbeiten sind die Ertüchtigung des Dachstuhls vom Kirchenschiff, die Sanierung des Glockenturms, auẞerdem müssen die Risse an den aufwendig gemalten Fresken behoben werden. Die Renovierungskosten tragen das staatliche Bauamt, die Gemeinde Dürrwangen und die Diözese Augsburg, wobei der Löwenanteil auf die staatliche Stelle und die Kommune entfallen.
Der Festgottesdienst wird am Kirchweihsonntag um 10.15 Uhr in der Pfarrkirche gefeiert. Traditionell findet am Kirchweihsamstag und Sonntag die Kaninchen-Gemeinschaftsschau des Kleintierzuchtvereins Dürrwangen statt. Beginn ist jeweils ab 9.00 Uhr, am Sonntag mit Weißwurstfrühstück.
Projekte für alle Altersgruppen und das gesellschaftliche Vereinsleben sind das Markenzeichen von Dürrwangen. Die Schaffung vielfältiger Einrichtungen für Jung und Alt werden von der Marktgemeinde forciert und schrittweise umgesetzt. Die Zusammenarbeit von Gemeinde, Kirche und Vereinen ist das Erfolgsrezept der Gemeinde. Einen zentralen Begegnungsort stellt die Alte Turnhalle, die sich stetig wachsender Beliebtheit erfreut, dar. Bürgermeister Jürgen Konsolke und dem Gemeinderat ist es wichtig, dass die Halle für alle in Frage kommenden Gruppen attraktiv ist. Ob Veranstaltungen und Versammlungen von Vereinen, private Veranstaltungen wie Geburtstage und Hochzeiten oder überregionale Zusammenkünfte: Die Alte Turnhalle hat das ideale Equipment, um für jeden Zweck den passenden Rahmen zu bieten. In diesem Jahr konnte der Anbau des katholischen Kindergartens eingeweiht und gleichzeitig das hundertste Jubiläum gefeiert werden. Die ganze Zeit lang und bis auf kurze Unterbrechungen während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Kindergarten von kirchlicher Hand betrieben, 136 Kinder werden betreut. Letzte Woche fand der Spatenstich für eine Wohnanlage statt. Der ausführende Bauträger, der gleichzeitig ausführende Baufirma ist, hat das Grundstück mit 5000 m² in der Schopflocher Straße vom Markt Dürrwangen erworben und baut dort zwei Wohnanlagen mit barrierefreien Wohneinheiten unterschiedlichster Größe. Neue Baugebiete sind derzeit in den Ortsteilen Halsbach und Haslach in der Entstehung.
Erholung und fränkische Schmankerl zur Kirchweih
Dürrwangen und seine Gastronomie freut sich auf seine Kirchweihgäste. Familien und Freunde treffen sich und sollen Stunden der Freude erleben. Viele ehemalige Bürger kehren zur Kirchweih in ihre Heimat zurück, um zu erfahren, wie sich der Ort seit ihrer Kindheit entwickelt hat. Dürrwangen heißt seine Gäste herzlich willkommen. Stefan Baumgärtner