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Kirchweih in Rügland vom 16. bis 19. August: Eine kurze Reise in die Vergangenheit

Kirchweih in Rügland vom 16. bis 19. August: Eine kurze Reise in die Vergangenheit

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Aus dem Jahr 1950 hat sich von einem nicht namentlich genannten Schüler der Oberklasse der Volksschule Rügland eine Beschreibung seines Heimatdorfes erhalten

Kirchweih in Rügland vom 16. bis 19. August: Eine kurze Reise in die Vergangenheit

In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg haben sich die Dörfer und Städte Frankens so rasant verändert, wie in vielen Jahrhunderten davor nicht. Die Aufnahme von Flüchtlingen und Vertriebenen in den 1940er Jahren leitete die Veränderung ein.

Aber auch der technische Fortschritt, der die Landwirtschaft revolutionierte, brachte viele Veränderungen mit sich. Interessant ist es, zurückzublicken, wie die Dörfer noch vor einer Generation aussahen. Aus dem Jahr 1950 hat sich von einem nicht namentlich genannten Schüler der Oberklasse der Volksschule Rügland eine Beschreibung seines Heimatdorfes erhalten. Er schreibt: “Unser Dorf liegt an der Hauptstraße, die von Ansbach nach Neustadt a.d. Aisch führt. Rügland ist eine Straßensiedlung im herrlichen Methlachtal. Die Kreisstadt Ansbach ist 13 Kilometer von unserem Dorf entfernt. Rügland ist ausschließlich von bewaldeten Höhenzügen umgeben. 

Der nördliche Höhenzug, an den sich unser Dorf anlehnt, heißt der Weinberg. Dieser Berg soll früher mit Weinreben bepflanzt gewesen sein. An ihn schließt sich in westlicher Richtung das Ebenholz an. Schon im Jahre 1242 wird in einer Urkunde der im Ebenholz liegende Hof (Ebenhof) erwähnt. 1650 kaufte Herr von Crailsheim diesen einsamen Hof. In den Jahren 1870 bis 1903 wurde der Ebenhof abgetragen und größtenteils in Wald umgewandelt. Von den Steinen des Ebenhofes ist das Mausoleum gebaut worden. Die Anhöhe jenseits des Ruppersbaches ist der Hohberg. Die Winterleiter ein Höhenzug am Südrande des Dorfes hat ihren Namen in ihrem Nordhang, der im Frühjahr am längsten Schnee trägt.

Rügland - das rauhe, unebene Land - wird im Jahre 1168 in einer Ansbacher Urkunde erstmalig erwähnt und hieß damals Rugelande. Die Herrn von Vestenberg waren Besitzer von Rügland und Rosenberg. Ihr Schloss auf dem Rosenberg wurde im Bauernkrieg (1525) zerstört. Ein runder Turm am Berghang ist der einzige sichtbare Zeuge dieses alten Herrensitzes. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde das Dorf “Rügling“, im 17. Jahrhundert „Wüstenrüglingen“ und Anfang des 18. Jahrhunderts „Rügland“ genannt. Diesen Namen hat es bis zum heutigen Tage behalten.“

Text und Fotos: Alexander Biernoth

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