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Kirchweih in Sugenheim vom 12. bis 16. September: Die Kerwa is kumma!

Kirchweih in Sugenheim vom 12. bis 16. September: Die Kerwa is kumma!

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Die Kerwa bedeutet gemeinsames Feiern, musikalische Unterhaltung, Festzug und Leckereien zum Genießen

Kirchweih in Sugenheim vom 12. bis 16. September: Die Kerwa is kumma!

Am dritten Septemberwochenende wird in Sugenheim Kirchweih gefeiert - einer der großen Höhepunkte des Marktfleckens im Jahr. Los geht's bereits am Donnerstag, 12. September. Das eigene Flair dieser Kerwa im Festzelt in der Sugenheimer Hauptstraße zieht Jahr für Jahr Besucher und Gäste aus der weiteren Umgebung an, um gemeinsam zu feiern und die regionalen Spezialitäten bei musikalischer Unterhaltung zu genießen. Natürlich treffen sich zur Kirchweih auch „Sugenheimer in der Fremde“, die aus diesem Anlass gerne in die frühere Heimat kommen.

Schon die Eröffnung am Donnerstag ist etwas Besonderes und nimmt Bezug auf den Festsonntag. Um 17.30 Uhr ist mit dem Bieranstichsgottesdienst in der Kirche St. Erhard der Auftakt zur diesjährigen Kerwa. Danach geht es gemeinsam Richtung Festzelt zum offiziellen Bieranstich um 19 Uhr. „Bassd scho“ sorgt dann für einen ersten musikalischen Höhepunkt.

Am Freitag geht am alten Feuerwehrhaus die Post ab. Spiel, Spaß und gute Laune, dafür sind ab 16.30 Uhr die Sugenheimer Kerwaspiele und am alten Feuerwehrhaus ein Garant. Am Abend sorgt „DJ Freddy“ für den Partykracher im Festzelt (20 Uhr). Dazu wird die Bar geöffnet. Die Kirchweihtradition verlangt nach einem Kirchweihbaum. In Sugenheim gibt es deren zwei: Am Samstag um 14 Uhr packen die Kerwaburschen und -madli die Schwalben und stemmen den Kinderbaum und den Kerwabaum am Marktplatz in die Höhe. Wer vom Zuschauen schon durstig und hungrig wird, darf sich auf die Bewirtung der evangelischen Kirchengemeinde freuen. Am Abend kommen dann die Feierbiester wieder auf ihre Kosten, wenn ab 19 Uhr im Festzelt Barbetrieb und Stimmungsmusik mit „WerScho“ locken. 

Der Ursprung der Kerwa, die Weihe der Kirche St. Erhard, wird für die Gläubigen mit einem Festgottesdienst am Sonntag um 10.15 Uhr gefeiert. Um 13 Uhr bringt der Kerwaumzug mit den Motivwagen wieder allerlei Missgeschicke der Sugenheimer ans Tageslicht. Die anschließende Kerwapredigt beschreibt das Geschehen dann sicher noch ausführlicher. Abends spielen die Sugenheimer Musikanten der Freiwilligen Feuerwehr des Marktes auf. 

Ein Novum ist der am Montagmorgen erstmals angekündigte Ehrenamts-Frühschoppen im Festzelt. Vertreter anderer Kommunen, aus Politik und Wirtschaft sowie örtlichen Vereinen treffen sich um 11 Uhr zum gemeinsamen Feiern und einem gegenseitigen Austausch.

Text: Hans-Bernd Glanz

Die Kirche St. Erhard

Nachzulesen ist, dass die Kirche in den Jahren 1765 und 1766 unter den damaligen Patronatsherren Johann Wilhelm und Christoph Wolfgang von Seckendorf-Aberdar im sogenannten Markgrafenstil erbaut wurde. Die Besonderheit dabei: An der Ostseite sind Altar, Kanzel und Orgel übereinander angeordnet. Besonders erwähnt werden die Epitaphien der langjährigen Patronatsherren. Zurückverfolgen lässt sich der Bau einer ersten Kirche oder Kapelle auf erhöhter Lage, die auf eine Wehrkirche mit Kirchhof, geweiht den Heiligen Sankt Ägidius und Sankt Erhard, schließen lässt. 1522 hielt in Sugenheim die Reformation Einzug, gefolgt von der Einsetzung des ersten Pfarrers durch Hans von Seckendorff 1524. 1540 wurde folgerichtig die evangelische Pfarrei Sugenheim gegründet.

Wie vielen anderen Gotteshäusern entging auch die kleine und vor allem baufällige Kirche nicht dem Abriss (1764). Doch schon in den Jahren 1765 und 1766 wurde der Neubau eines Kirchenschiffes in Angriff genommen und 1768/1769 konnten sich die Sugenheimer Christen über den Einbau der Botechtel-Orgel freuen. Schlag auf Schlag ging es weiter. 1769 bis 1773 wurde der bestehende Turm zum Teil abgerissen und auf die heutige Höhe aufgestockt. Erst 1961 bis 1963 wird von einer vollständigen Renovierung von St. Erhard berichtet, 1998 wurde die Orgel renoviert.

Text: Hans-Bernd Glanz

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