Ein besonderes Jubiläum in Lichtenau: Kirchweih vom 19. bis 22. Juli

Ein besonderes Jubiläum in Lichtenau: Kirchweih vom 19. bis 22. Juli

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Gottesdienst, Festlichkeiten und kulinarische Spezialitäten

Ein besonderes Jubiläum in Lichtenau: Kirchweih vom 19. bis 22. Juli

Die Vorfreude auf die beliebte Lichtenauer Kerwa ist auch heuer wieder riesig.

Die evangelische Dorfkirche gleich am Eingang zur Festung wurde vor 300 Jahren eingeweiht. Dieses Jubiläum wird mit zahlreichen Veranstaltungen begangen. Das Gotteshaus musste aus militärischen Gründen - um ein besseres Schussfeld zu haben abgebrochen werden und der Neubau wurde innerhalb eines Jahres hochgezogen und am 9. Dezember 1724 eingeweiht.

Die Lichtenauer Kirche ist nach der Heiligen Dreieinigkeit Vater, Sohn und Heiliger Geist benannt. Der Sakralbau aus der Epoche des Spätbarock geht vermutlich - auf einen Entwurf des Nürnberger Baumeisters Johann Ulrich Mösel zurück. Die Bauleitung hatte Christoph Theophilus Volkamer. Entstanden ist das Bauwerk in nur einem Jahr. Die Dreieinigkeitskirche ist der Ersatz für die Kapelle St. Barbara, die zuvor an dieser Stelle stand und 1688 im dritten Reunionskrieg aus militärischen Gründen abgebrochen worden war. Innen befindet sich ein Altar, den der Lichtenauer Wilhelm Koch um 1724 angefertigt hat. Weithin sichtbar ist bis heute der Turm im Westen mit der auffälligen Turmbekrönung. Das geschwungene Dach im neubarocken Stil kam allerdings erst 1890 hinzu. Der Innenraum ist ein schlichter Saal mit Tonnengewölbe und halbrundem Chorraum, in dem zarte, pastellige Töne dominieren: Rosa und Gelb, Weiß und lichtes Grau, dazu ein wenig Hellblau.

Der Stuck, der dem Besucher des Gotteshauses sofort ins Auge sticht, stammt von Donato Polli, ein aus dem Tessin stammender Stuckateur, der ab 1690 in Nürnberg lebte. Über dem Altar schwebt die Taube des Heiligen Geistes; darunter prangt eine Kartusche mit dem Wappen der freien Reichsstadt Nürnberg, der Lichtenau von 1406 bis 1806 unterstand. Die fünfeckige Festungsanlage neben der Kirche war ein Vorposten der Patrizier der freien Reichsstadt Nürnberger ganz nah vor den Toren Ansbachs.

Gottesdienst am Sonntag um 10.15 Uhr im Festzelt

Ungewöhnlich sind die runden und ovalen Rahmen im Gewölbe der Kirche, denn sie sind bewusst leer geblieben. Somit können sich die Besucher überlegen, wer aus ihrem persönlichen Umfeld in den Feldern dargestellt sein könnte. Der Festgottesdienst zur Kirchweih mit dem Aufstellen eines Kinderkirchweihbaums ist für Sonntag, 21. Juli, um 10.15 Uhr geplant. Er findet allerdings nicht in der Kirche, sondern im Festzelt statt. Das große Jubiläumsfest wird am Sonntag, 15. September, veranstaltet. Es beginnt mit einem Gottesdienst um 10.15 Uhr in der Dreieinigkeitskirche. Daran nimmt auch der bayerische Landesbischof Christian Kopp teil. Im Anschluss ist ein Festtag mit den Vereinen auf dem Marktplatz angekündigt. Es werden regionale kulinarische Spezialitäten angeboten. Das Jubiläumsjahr endet am Sonntag, 8. Dezember, mit dem Abschlussgottesdienst um 10.15 Uhr in der Kirche. An diesem zweiten Adventssonntag war der Bau 300 Jahre zuvor eingeweiht worden. In dem Gottesdienst soll auch mit Bildern auf die Feierlichkeiten der vergangenen Monate zurückgeblickt werden.

Alexander Biernoth


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