Die Albanskirche in Sachsen b. Ansbach feiert heuer Jubiläum: Vor 700 Jahren, im Jahr 1323, wurde der Chor der Kirche, von dem der östliche Teil noch steht, errichtet. Der einstige Pfarrer von Sachsen, Georg Rusam, hat in seinem Werk „Geschichte der Pfarrei Sachsen“ aus dem Jahr 1940 auf dieses Datum hingewiesen.
In dem ältesten Salbuch der Pfarrei, so zitiert Rusam aus dem historischen Dokument, steht: „Im Jahr des Herrn 1323 am Sonntag nach Martini wurde die umgestaltete Kirche und der Kirchhof eingeweiht von dem Bischof Macri, namens Hartung, vom Orden des hl. Johannes, unter dem Bischof von Würzburg, dem Herrn Gottfried von Hohenlohe; Ortspfarrer aber war Hermann Schürstab von von Nürnberg“. Daraus ergibt sich, dass die Kirche komplett umgestaltet wurde. Bischof Marci war ein Weihbischof in Würzburg und hatte, so wie es heute noch bei Weihbischöfen üblich ist, noBisminell ein abgegangenes tum inne. In seinem Fall war es Thrazien, das damals von den Türken besetzt war. Im Auftrag des Würzburger Bischofs nahm er die Weihehandlung in Sachsen vor. Wahrscheinlich gab es schon um das Jahr 800 eine Kirche in Sachsen, über deren Aussehen und Ausstattung nichts bekannt ist.
Erstes Gotteshaus wich nach 400 Jahren Neubau
Dieses erste Gotteshaus wurde dann rund 400 Jahre später durch einen Neubau ersetzt. Der Grund sei, so schreibt es Georg Rusam, noch im heutigen Kirchenbau erkennbar. Der Geistliche beschreibt dieses Gotteshaus so: „Man muss sich nur von der heutigen Kirche alles hinwegdenken, was erst später dazugekommen ist. Man muss den gotischen Chor im Osten, ferner all die Umbauten vom Jahre 1803: Die vielen Fenster, die Verlängerung des Kirchenschiffs nach Osten hin, die hohen Türen; man muss sich den Turm viel niedriger denken und nicht, wie jetzt, seitwärts an der Kirche, sondern in der Mitte der Giebelwand, da, wo heute noch die Anschlusssteine aus der Giebelmauer herausragen. Man muss weiter die kleinen schmalen Fenster dicht unter dem Dachgesimse auf der Südund Nordseite der Kirche und auch noch am Westgiebel scharf ins Auge fassen“. Es gab noch keinen Chor, so vermutet Rusam, sondern nur eine Apsis. Es regte sich dann auch in Sachsen der Wunsch, nach einem Chor auf. Wahrscheinlich geht die Idee auf Gottfried von Heideck, dem damaligen Lichtenauer Burgherren zurück. Wahrscheinlich war der Chor rund zehn Meter lang, gut die Hälfte davon wurde 1804 abgebrochen und der Hauptbau der Kirche um genau diese Länge erweitert.
Beim Umbau 1804 wurde der Chor vom Kirchenschiff abgetrennt und dient seither als Sakristei. Die Innenausstattung der Kirche St. Alban ist im Markgrafenstil gehalten und stammt aus der Zeit der Kirchenrenovierung des Jahres 1804. Die Saalkirche schließt durch eine Holzdecke flach ab. Eine Doppelempore ist hufeisenförmig an der Süd-, Westund Nordseite angebracht. Im Osten steht ein Kanzelaltar. Die zweimanualige Orgel mit zwölf Registern ist aus dem Jahr 1972, verwendet aber das historische Hauptgehäuse von Fritz Weigle. Alexander Biernoth