Schwerhörigkeit ist ein schleichender Prozess und fällt oft der Umgebung eher auf als den Betroffenen selbst. Die Bewertung folgender Situationen bieten einen ersten Eindruck der eigenen Hörfähigkeit. Testen Sie sich selbst!
1. Ich habe oft Schwierigkeiten Kinder und Frauen zu verstehen oder Naturgeräusche zu hören.
Hohe Frequenzen gehen bei einer Hörminderung oft als erstes verloren. Sind hohe Kinder- oder Frauenstimmen schwer verständlich, ist eine Hörminderung möglich. Selbiges gilt für hochfrequente Naturgeräusche wie Vögel oder Grillen.
2. Ich muss oft darum bitten, eine Aussage zu wiederholen.
Besonders Flüstergeräusche oder laute Umgebungen, wie in Bussen oder Restaurants, sind für Schwerhörige eine Herausforderung.
3. Umgebungsgeräusche erscheinen oft unangenehm laut.
Stille dank Hörminderung? Mitnichten! Sind hohe Töne schwer verständlich, Straßen- oder Baulärm hingegen umso lauter, kann dies auf eine Hörminderung hindeuten.
4. Andere sagen mir, dass ich meinen Fernseher zu laut einstellen würde.
TV oder Radio einfach lauter drehen, ist eine verbreitete Form von Kompensation beziehungsweise Verdrängung einer beginnenden Hörminderung. Wenn Sie sich in diesem Selbsttest wiederfinden, sollten Sie im nächsten Schritt einen Arzt für einen gründlichen Hörtest aufsuchen. Im Falle einer Hörminderung ist der Hörakustiker die nächste Adresse. Dieser berät, hilft bei der Auswahl der Hörgeräte und passt ein Hörsystem auf die individuellen Bedürfnisse hin an. Auch nach der Erstanpassung bleibt der Hörakustiker ein enger Partner: Er führt Feinjustierungen, Wartungen und regelmäßige Kontrollen des Hörsystems durch.
Text: Welttag des Hörens, rae
Sport mit Hörgerät
Für Gesundheit und Wohlbefinden sind Sport und körperliche Aktivität unerlässlich. Sie stärken den Bewegungsapparat, das Herz-Kreislauf-System, fördern eine ausgeglichene Psyche und können das Risiko für Erkrankungen wie Diabetes oder Alzheimer senken. Das gilt auch für Menschen mit Hörverlust. Doch viele Betroffene fragen sich, wie sich das im Alltag gestalten lässt. Die gute Nachricht ist: Mit modernen Hörgeräten sind fast alle Trainings unkompliziert möglich.
Warnungen und Zurufe verstehen
Tatsächlich ist gutes Hören für zahlreiche Sportarten wichtig - beispielsweise, um Warnungen nicht zu verpassen oder im Teamsport Zurufe und Absprachen zu verstehen. Gerade für Letzteres sind Hörgeräte mit Technologien sinnvoll, die Stimmen hervorheben und störende Hintergrundgeräusche reduzieren.
Fachkundig beraten lassen
Um die Kommunikation im Sport optimal wahrnehmen zu können, sollten Hörsysteme generell regelmäßig und richtig getragen werden. Dafür ist eine fachkundige Anpassung entscheidend. Zudem kommt es darauf an, die Geräte beim Training gut zu schützen. Ein Stirnband hält beispielsweise Feuchtigkeit ab und fixiert zusätzlich das Hörgerät bei bewegungsintensiven Sportarten wie Badminton, Tennis oder Laufen. Im Anschluss nicht vergessen, die Geräte von Schweiß, Staub und Schmutz zu reinigen.
Achtung bei Wasser
Kritisch wird es mit Hörsystemen bei Wassersportarten. Hierbei sollten die Hilfsmittel lieber abgesetzt werden, da sonst ihre feine Technik über die Öffnungen der Mikrofone und des Lautsprechers geschädigt werden kann.
Text: djd
Bilder: Pexels, Welttag des Hörens