Mit Sachverstand Gefahren für Mensch und Natur vermeiden

Mit Sachverstand Gefahren für Mensch und Natur vermeiden

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Worauf man bei der Holzernte achten sollte Sägekurs besuchen

Mit Sachverstand Gefahren für Mensch und Natur vermeiden

Mit Fachwissen und einer guten Ausstattung gehen Wald- und Holzarbeiten in der Regel gut von der Hand.

Holzeinschlag ist mehr als nur Bäume fällen. Welche Aspekte Sie bei der Durchführung eines Holzeinschlages beachten müssen und wie Sie am besten vorgehen, erfahren Sie in den folgenden acht Schritten.

1. Sicherheit geht vor!

Die Fällung von Bäumen ohne Motorsägenkurs sollte für Waldbesitzer tabu sein. Holzernte ist gefährlich. Überlegen Sie daher, die Arbeiten von Profis durchführen zu lassen. Waldbesitzervereinigungen vermitteln Ihnen qualifizierte Waldarbeiter und Forstdienstleister mit Erfahrung. Wer selber im Wald tätig wird, sollte sich vorab unbedingt das nötige Wissen und Können aneignen, zum Beispiel durch den Besuch eines Motorsägenkurses. Ein Fehler bei der Holzernte kann tödlich sein. Motorsägenkurse für Waldbesitzer werden zum Beispiel von den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und der Bayerischen Waldbauernschule angeboten. Auch der Schutz Dritter und die Verkehrssicherheit müssen gewährleistet sein. Insbesondere Wege im Gefahrenbereich müssen vorher abgesperrt und gegebenenfalls mit Posten gesichert werden.

2. Zieldurchmesserernte

An die Durchforstungen, die der Pflege und Förderung der Auslesebäume dienen, schließt die Ernte der hiebsreifen Bäume an. Je nach Bestand ist der Übergang dabei fließend, beziehungsweise können Durchforstung und Ernte zeitgleich nebeneinander erfolgen. Ein Baum ist dann hiebsreif, wenn er seinen Zieldurchmesser erreicht hat. Dies hängt von Baumart, Holzverwendung und Region ab. Fragen Sie doch einfach Ihren Förster vor Ort. Die bei der Ernte entstehenden Lücken geben den verbleibenden alten Bäumen und der Verjüngung mehr Raum, Licht und ermöglichen eine bessere Nährstoffversorgung. In den nachfolgenden Eingriffen können dann die nächsten Bäume entnommen werden, die ihre Zielstärke erreicht haben.

3. Ausgezeichnetzu entnehmende Bäume kennzeichnen

Unabhängig davon, ob Sie selbst die Bäume fällen oder damit einen Dienstleister beauftragen, ist es ratsam die zu entnehmenden Bäume vorab zu kennzeichnen. So können Sie oder die Waldarbeiter sich während der Fällung ganz auf die Arbeit konzentrieren. Mit Sprühfarbe oder farbigen Bändern wird eine solche Markierung ausreichend sichtbar angebracht.

Die Zukunftsbäume, also die wertvollen Bäume, die weiter wachsen sollen, sollten ebenfalls markiert werden. Bei der Ausführung der Holzernte erleichtert dies die Vermeidung von Schäden an wertvollen Bäumen des verbleibenden Bestandes.

4. Motormanuell oder vollmechanisiert

Die Holzernte ist immer eine Kombination aus zwei Zunächst wird gefällt und an Schritten. Zunächst der Baum schließend bis zum Waldweg transportiert. Für beide Schritte stehen in der modernen Forstwirtschaft verschiedenste Arbeitsverfahren und Maschinen zu Verfügung. Die Bandbreite reicht von der motormanuellen Fällung mit der Motorsäge bis zur Fällung mit großen Erntemaschinen (Harvestern).

Das Holz kann mit Pferden oder Maschinen wie zum Beispiel Forwarder, Skiddern oder Seilkränen gerückt werden. Mit steigender Mechanisierung der Holzernte sinken die Gefahren für die Waldarbeiter. Gleichzeitig nehmen aber auch die Anforderungen an die Fachkenntnisse zu. Hochspezialisierte Forstmaschinen können nur von Profis mit entsprechender Ausbildung bedient werden.

Gekonnt: Waldarbeit in luftiger Höhe.
Gekonnt: Waldarbeit in luftiger Höhe.

5. Walderschließung

Wichtige Voraussetzung für alle Holzerntearbeiten ist eine zweckmäßige Erschließung des Waldes mit Wegen und Rückgassen.

6. Zeitpunkt der Holzernte

Holz wird meist im Herbst oder Winter geerntet. Um den Boden zu schonen eignen sich insbesondere Trocken- oder Frostperioden zum Einschlag und zur Rückung. Erfolgt die Holzernte im Sommer, muss die Waldarbeit umso vorsichtiger erfolgen. Die Verletzungsgefahr ist bei im Saft stehenden Bäumen größer. Transportieren Sie im Sommer das Holz zügig aus dem Wald ab. - Damit vermeiden Sie Schäden durch Insekten am verbleibenden Bestand.

7. Schlagpflege

Es lässt sich bei Hiebsmaßnehmen nicht immer vermeiden, dass es zu Schäden an im Bestand verbleibenden Bäumen kommt. Nach einer Hiebsmaßnahme sollten Sie immer den Bestand und/ oder die Verjüngung Schäden absuchen. Stark geschädigte Bäumen sollten Sie entnehmen, um weitere Schäden, zum Beispiel durch Insekten, im Bestand zu vermeiden.

8. Holzmarkt im Auge haben

Informieren Sie sich vor der Holzernte über die aktuellen Preise der anfallenden Holzsortimente.

Info: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus (StMELF)


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