Die Geschichte des Hammelschießens reicht weit zurück, die Ursprünge liegen in der nachreformatorischen Zeit. Es handelte sich dabei um eine militärische Marsch- und Schießübung, welche die Herren von Seckendorff jährlich ausrichteten. Dem Sieger winkte der namensgebende Hammel. Was heute als eher ungewöhnlicher Preis erscheint, war damals ungeheuer wertvoll.
Heute wird das traditionsreiche Schießen von der Gemeinde Langenfeld ausgerichtet, den „Hammel“ in Form eines Schecks stiftet die Familie von und zu Franckenstein als des Adelsgeschlechts Seckendorff. Das Hammelschießen findet traditionell am Kerwadienstag, dem letzten Tag der Kerwa, statt. Im Übrigen galt der Dienstag in früheren Zeiten als Haupttag der Kirchweih und endete mit einem Rechtsnachfolger Schwarz-Weißball, zu dem sich richtig herausgeputzt wurde. Heute gibt es den Ball allerdings nicht mehr, dafür merkt man noch immer, dass sich das Hammelschießen in vielen Punkten vom klassischen Bürgerschießen unterscheidet. So wird der amtierende Schützen- beziehungsweise Hammelkönig beispielsweise nicht von zuhause abgeholt, sondern ist beim Bürgermeisterfrühschoppen mit dabei und zieht dann gemeinsam mit seiner Einheit aus zum Schießen. Der Sieger des Hammelschießens fungiert für ein Jahr als Kommandant der Einheit und lässt diese als solcher auch nicht allein. Ebenso wie der neue Kommandant, dieser wird zwar nach dem Schießen nach Hause begleitet, kommt dann aber wieder gemeinsam mit seiner Einheit zurück zur Kerwafeier.
Text: rae