Nichts ist beständiger als der Wandel. Das gilt unverändert auch heute noch. Und viele der sich abzeichnenden Veränderungen können wir nicht beeinflussen. Das heißt aber keinesfalls, dass sie tatenlos hingenommen werden müssen, vor allem wenn die Veränderungen sich negativ auf das eigene Lebensumfeld auswirken. Diese Einsicht ist Grundüberzeugung unserer Dorflinde-Philosophie.
In kleinen Gemeinden im strukturschwachen ländlichen Raum übernimmt die Wirtschaft den Aufbau und Betrieb von neuen Einrichtungen nicht, wie z.B. Einrichtungen rund um die Versorgung älterer Menschen im Pflegebereich. Im Gegensatz die Wirtschaft zieht sich aus immer mehr althergebrachten Bereichen zurück, wie z. B. aus der Versorgung der Menschen vor Ort mit Lebensmitteln.
Mit der Einrichtung des Mehrgenerationenhauses Dorflinde als Anlaufstelle für Menschen jeden Alters begannen wir 2006 die ersten konkreten Schritte, Menschen zu unterstützen. Von Anfang an waren Menschen, die nicht mobil waren, eine wichtige Zielgruppe. Deren Versorgung sicher zu stellen, führte zu einer Vielzahl niederschwelliger Angebote, die in vielen Fälle durch ehrenamtliches Bürgerengagement verrichtet wurden. Dazu zählte auch die Versorgung von Menschen mit einem warmen Mittagessen unter der Woche. Eine Dienstleistung, die sich auf rund 100 Essen pro Tag für Kunden jeden Alters in der Region inklusive zweier Kindergärten und Lieferservice ausgeweitet hat.
Aus der Erfahrung mit diesem Projekt heraus haben wir dann immer mehr wegbrechende (Nahversorgung, Gasthaus, Hausarztpraxis) oder neue (Tagespflege, ambulant betreute Wohngemeinschaft, Single-Wohnungen) Einrichtungen initiiert sоwie auf und ausgebaut. Verbunden haben wir das mit dem Grundsatz, alles nur an Stelle von Schrottimmobilien, Leerstand und Gewerbebrachen zu errichten, so dass wir auf diese Weise zehn Grundstücken eine neue Funktion und damit Leben verschafft haben. Und genau diesen Weg wollen wir zusammen mit einer Bürgerschaft engagierten auch in den kommenden Jahren konsequent weiterverfolgen, damit wir ein attraktiver Lebensmittelpunkt für Menschen jeden Alters bleiben können.
Bilder: Gudrun Schwarz-Köhler
Ihr Reinhard Streng
1. Bürgermeister