Auf die Gemeinde Petersaurach kommen viele Aufgaben zu. Bürgermeister Herbert Albrecht will sie in seiner verbleibenden Amtszeit, die am 30. April 2026 enden wird, angehen. Das eine seien, so berichtete er in einem Gespräch mit der Fränkischen Landeszeitung, etliche Investitionen im Abwasserbereich.
Die Kläranlage, Regenüberlaufbecken und die Kanäle sind die Schlagworte, die die Gemeinde und damit auch die Bürger der Gemeinde Petersaurach viel Geld kosten werden. Es gebe, so der Rathauschef, ein Konzept zur Sanierung der Kanäle, das zehn Jahre dauern wird. 2024 wurde beispielsweise damit begonnen das Regenüberlaufbecken Petersaurach-Süd am Ziegendorfer Weiher zu bauen. Aber auch das im Gemeindeteil Großhaslach in der dortigen Talstraße steht auf der Liste. Damit werde die Kläranlage in Adelmannssitz entlastet und damit auch der Haselbach. Die Kosten liegen bei rund 1,8 Millionen Euro.





Noch heuer wird auch die neue Kläranlage in Adelmannssitz fertig gestellt. Dafür werden 3,3 Millionen Euro fällig. Die Gemeinde wird dafür staatliche Förderungen bekommen, weil die Härtefallgrenzwerte überschritten wurden. Im kommenden Jahr werden dann noch zwei weitere RÜBS gebaut. Die letzte Maßnahme sei dann, so Albrecht, im Jahr 2028 die Sanierung der Kläranlage in Petersaurach. Die Finanzierung des ersten Abschnitts mit fünf Millionen Euro soll ausschließlich über Verbesserungsbeiträge erfolgen. Die Förderung wird bei 1,2 Millionen Euro liegen.
Turnhallen-Sanierung als nächstes Großprojekt
Das nächste große Projekt der Gemeinde Petersaurach ist die Generalsanierung der Schulturnhalle. Derzeit gibt es in Petersaurach noch eine Mittelschule. Es werden Jugendliche in der achten und neunten Jahrgangsstufe unterrichtet. Ende des Schuljahres 2025/26 endet dann die Mittelschule Petersaurach und in dem Schulgebäude werden dann nur noch Grundschüler unterrichtet. Die Grundschule sei zweizügig, so Albrecht, und derzeit werden die beiden ersten Klassen noch in der Außenstelle in der Schule Großhaslach beschult. Wenn es keine Mittelschule mehr geben wird und das Schulgebäude in Petersaurach saniert sein wird, dann werden alle Grundschulklassen in Petersaurach unterrichtet und die Schule in Großhaslach ist dann Geschichte. Die Ganztagsbetreuung erforderte neue Räume in Petersaurach, dazu kommen Mängel beim Brandschutz. Die Planungen zur Sanierung der Turnhalle stehen, die Förderzusagen sind im Rathaus eingegangen und im kommenden Monat geht es dann los, so Albrecht. Die Bauzeit werde eindreiviertel Jahre dauern und dann hat die Gemeinde eine topsanierte Einfachturnhalle. Bis dahin wird es Einschränkungen geben. Der Sportunterricht findet bei den Sportvereinen und bei den angrenzenden Gemeinden statt. Die Kosten der Generalsanierung der Turnhalle liegen bei 2,7 Millionen Euro. Die Gemeinde erhofft sich eine staatliche Förderung in Höhe von mindestens 60 Prozent dieser Kosten. Das Landratsamt müsse noch die notwendigen Genehmigungen erteilen, aber das Zeitfenster, die Sanierung jetzt zu beginnen, sei günstig, so der Bürgermeister.
Von Straßen bis zur Kinderbetreuung
Auch die Gemeindestraßen erfordern viele Investitionen. Es wurden allein im vergangenen Jahr 250.000 Euro in die Asphaltierung gesteckt. „Heuer werden wir nicht viel machen können“, so Herbert Albrecht. Im Baugebiet „Am Klostersteig“ ist im nördlichen Bereich eine Fläche für einen Waldkindergarten ausgewiesen. Dieser sei derzeit aber nicht nötig, weil in den Kindergärten in der Gemeinde genügend Plätze für alle Kinder vorhanden seien. Der Bedarf ist durch die Erweiterung der Kindertagesstätte Auenland gedeckt. Der anstehende Ausbau der Bundesautobahn A6 betreffe die Gemeinde nicht, es werde nur darauf gedrängt, dass die Brücke über die Autobahn auf der Kreisstraße AN 19, die neu gebaut werden muss, so breit gebaut wird, dass es einen eigenen Fahrradbereich geben wird.


Eine andere Brücke, nämlich über die Bahnstrecke Ansbach-Nürnberg betrifft Gemeinde dagegen sehr. Das marode Bauwerk muss abgebrochen werden, ein Neubau ist aber viel zu teuer. Geplant sei, wenn Ende Mai die Bahnstrecke wegen Baumaßnahmen in Heilsbronn gesperrt werden wird, dieses Zeitfenster für den Abbruch zu nutzen. Wie hoch die Kosten dafür sind, weiß Bürgermeister Albrecht noch nicht, im Haushalt für dieses Jahr sind vorsorglich 400.000 Euro für den Abbruch eingestellt. Der Abriss der Brücke und die damit fehlende Verbindung vom Gemeindeteil Wicklesgreuth nach Petersaurach und vor allem zum Sportgelände sei immer noch ein sehr emotionales Thema, so der Bürgermeister. Die Abzweigung an der Bundesstraße B 14 nach Petersaurach sei mittlerweile mit einer Ampel verkehrssicherer gemacht worden und damit haben auch Fahrradfahrer und Fußgänger die Möglichkeit, die Bundesstraße sicher zu überqueren.
Es gibt heuer einiges zu feiern in Petersaurach
Für Bürgermeister Herbert Albrecht ist vollkommen klar, dass seine Zeit als Rathauschef am 30. April 2026 enden wird. Der 69-Jährige, der als Verwaltungsbeamter bei der Stadt Nürnberg vor seiner Bürgermeisterzeit tätig war, hält sich dann für zu alt für eine weitere Amtszeit. Heuer werde aber noch einmal richtig gefeiert. Die Feuerwehr in Petersaurach begeht am 10. Mai mit einem Festzug ihr 150. Jubiläum und es schließen sich die Wehren in Vestenberg im Juni und in Külbingen im Juli mit ihren 125-Jahr-Feiern an. Dazu kommen die Kirchweihen, so Albrecht. Außerdem soll heuer noch eine Bürgerstiftung gegründet werden. Damit geht dann eine sechsjährige Amtszeit an der Spitze der Gemeinde zu Ende, auf die Herbert Albrecht zufrieden zurückschauen wird.
Alexander Biernoth