FLZ.de


Ereignisreiche Geschichte prägte Gemeinde Sachsen b. Ansbach

Ereignisreiche Geschichte prägte Gemeinde Sachsen b. Ansbach

Anzeige

Sachsen bei Ansbach - eine lebendige und zukunftsorientierte Gemeinde: Die Entwicklung von einem kleinen Bauerndorf zu einer eigenständigen Gemeinde mit eigenem Wappen und eigener Identität.

Ereignisreiche Geschichte prägte Gemeinde Sachsen b. Ansbach

Auch heuer darf man sich wieder auf eine attraktive Kirchweih samt Kerwabaum-Aufstellen freuen. Fotos: Gemeinde, A. Biernoth

Die Geburt der Gemeinde Sachsen nach der Gebietsreform in den 1970er-Jahren war schwierig. Besonders wurde die Verwaltungsgemeinschaft mit der Nachbargemeinde Lichtenau als schwierig empfunden und die Kommunalpolitiker setzten alles daran wieder eine eigene Verwaltung zu bekommen.

Diesem Wunsch wurde dann am 1. Januar 1980 entsprochen und im Rathaus wurde alles daran gesetzt diese Eigenständigkeit mit Leben zu füllen. Dau gehörte auch ein eigenes Wappen und ein eigenes Dienstsiegel. Ende August 1980 entsprach die Bezirksregierung diesem Wunsch und genehmigte das Wappen der Gemeinde Sachsen und gab es zur Führung als Dienstsiegel frei. Das Wappen ist gespalten und zeigt links in Gold einen rotbewehrten schwarzen Adler und daneben in Silber zwei schräg gekreuzte Kurzschwerter. Der Inhalt des Hoheitszeichens der Gemeinde Sachsen ergab sich aus folgenden Überlegungen. Sachsen gehörte einst zur Herrschaft Lichtenau, die wiederum 1406 zur Reichsstadt Nürnberg kam.

Das „Reiche Almosen“ war seit der Mitte des 15. Jahrhunderts der Grundherr und diese Verbindung mit Nürnberg kommt mit dem halben Adler, der in der linken Hälfte des Wappens zu sehen ist, zum Ausdruck. Die beiden gekreuzten Kurzschwerter, die früher auch Saxe genannt wurden, machen den Gemeindenamen deutlich und erinnern daran, dass die Gründung des Ortes auf Menschen aus Sachsen zurückgeht, die unter Karl dem Großen um die Wende vom 8. zum 9. Jahrhundert zwangsweise im Gebiet der heutigen Ortschaft Sachsen angesiedelt wurden. Der Gemeinderat Sachsen hatte sich schon in der Mitte der 1970er-Jahre von einem Heraldiker ein eigenes Wappen schaffen lassen. Der Plan kam dann aber über den Auseinandersetzungen um die Gebietsreform aus dem Blickfeld und geriet in Vergessenheit. Erst als der Kampf um den Erhalt und die Rückgewinnung der vollen Eigenständigkeit zum 1. Januar 1980 Wirklichkeit wurde, ging man im Rathaus in Sachsen wieder daran, das eigene Wappen voranzutreiben. Nach eingehenden Beratungen der Vorentwürfe und nach Prüfung durch die Regierung wurde es dann amtlich.

Anfang der 1960er-Jahre, als Sachsen noch ein kleines Bauerndorf war, und noch nicht durch die rege Bautätigkeit zu einer Schlafstadt geworden war, beschrieb ein Berichterstatter der Fränkischen Landeszeitung seine Eindrücke so: „Es bedarf nicht immer weiter Wochenendfahrten, um die Schönheiten des Frankenlandes aufzuspüren. Wer die Gemeinde Sachsen aufsucht, wird finden, dass Ruhe und Erholung in landschaftlich schöner Umgebung schon vor den Toren Ansbachs zu finden sind. Eingebettet in die zur Bahnlinie von Ansbach nach Nürnberg ansteigenden Höhen und das breite Wiesental der Rezat nach Norden abschirmend, ist Sachsen zum Zielpunkt oder Ausgangspunkt von Wanderungen in den Wäldern der Umgebung geeignet.“ Und weiter schreibt der Berichterstatter: „In den fünfziger Jahren entstand die erste größere Siedlung am Vorderberg. Seit etwa einem Jahr entsteht auf der Anhöhe über dem Dorf an der Straße nach Neukirchen die Siedlung Nord, deren Planung insgesamt etwa 80 bis 100 Ein- und Mehrfamilienhäuser vorsieht.

Der Gemeinderat hat hier ein gutes Beispiel dafür gegeben, dass es möglich ist, neue Wohngebiete zu schaffen, ohne einer ländlichen Gemeinde ihren dörflichen Charakter zu nehmen: Die beiden großen Siedlungen liegen, jede in sich geschlossen, außerhalb des alten Dorfes, das in seiner Ausdehnung sein altes Gesicht unverändert behalten hat. Hier verbinden sich in glücklicher Weise der Kern eines typisch fränkischen Dorfes mit Randsiedlungen vorstädtischer Bauweise. Aber mit der Schaffung neuer Wohngebiete ist es allein nicht getan.

Herausforderungen wurden gemeistert

Die Gemeinde, in wenigen Jahren von 375 auf nahezu 900 Einwohner angewachsen, sah sich jäh aus ihrer Ruhe aufgeschreckt und Problemen gegenüber, die dem einstigen überwiegen bäuerlichen Ort unbekannt waren. Versorgungsanlagen wie Wasser und Kanalisation mussten neu angelegt oder erweitert werden, das Straßennetz bedurfte der Vergrößerung, die Schule musste zu einem fünfklassigen Gebäude ausgebaut werden. Alles das in wenigen Jahren geschafft zu haben, ist das Verdienst von Bürgermeister Hans Flier, seines Gemeinderates und nicht zuletzt aller Gemeindemitglieder.“

Der Berichterstatter aus den frühen 1960er-Jahren würde heute sicher sehr große Augen machen, in welchem Maße die Gemeinde Sachsen b. Ansbach tatsächlich gewachsen ist und noch immer weiter wächst. Der Blick auf die Einwohnerzahl spricht dabei Bände. Waren es im Mai 1970 2.283 Einwohner, so waren es Ende 2020 3.724 Einwohner. Derzeit steht Bürgermeister Bernd Meyer an der Spitze der Gemeinde Sachsen und mit dem Gemeinderat wird er die Gemeinde weiter entwickeln und nach vorne bringen.
Alexander Biernoth

Die örtlichen Firmen stehen für hohe Leistungsfähigkeit, Qualität und beste Beratung. Sie freuen sich auf Ihren Besuch!

north