Zwar war hat das Nadelholz mit 70 Prozent immer noch einen hohen Anteil, aber die Vorräte an Laubholz nehmen zu. Denn der Umbau hin zu naturnahen Wäldern ist auf dem Vormarsch. Dies zeigt sich auch in der Zunahme des Totholzes. Mit knapp 30 Kubikmetern ist nach den neuesten Zahlen der Totholzvorrat seit 2012 um acht Kubikmeter auf knapp 30 Kubikmeter pro Hektar gestiegen.
Klimawälder
Den Umbau zu „Klimawäldern“, wie es heute in Schlagworten heißt, kommt voran. Infolge trockenerer und heißerer Sommer gingen zunächst viele Fichten verloren. Begonnen hat dies schon durch Stürme um 1990, die großflächig Fichten fällten und in der Folge den Rest der Gefahr durch Borkenkäfer aussetzten. In den letzten Jahren kam dann ein neues Phänomen hinzu. Die Kiefern, die auf mageren Standorten ihren Schwerpunkt haben und nach landläufiger Meinung Trockenheit besser standhalten, wurden immer häufiger dürr. Ursache ist weniger der Wassermangel, sondern die Hitze, die den Kiefern zusetzt. Waren erst vor allem Buchen und Eichen als Alternativen angesehen worden, so richten sich inzwischen die Blicke mehr in die Wälder Südeuropas und man holt von dort neue Baumarten und Herkünfte.
Vielfalt ist ratsam
Weil letztlich der Verlauf der Witterung in den nächsten Jahrzehnten nicht vorhergesagt werden kann und welche größeren Baumarten Trockenheitsphasen und höheren Temperaturen standhalten, wird jetzt geraten, auf Vielfalt zu setzen.
Neben den hier vorhandenen Laubbäumen wie Eiche, Buche und Birke rücken nun auch Kirsche, Roteiche, Winterlinde, Erle, Ahorn, Robinie, die Nuss als Waldbaum, Elsbeere, Speierling und Flatterulme ins Blickfeld. Dies auch, weil die Esche immer häufiger wegen des Eschentriebsterbens ausfällt. Bei den Nadelbäumen werden jetzt wieder mehr Tannen, Lärchen und Douglasien gepflanzt. Auch Zedern aus Marokko oder dem Nahen Osten werden beliebter.
Nach Angaben des AELF Ansbach ist der Anteil der geförderten Aufforstungsflächen mit Eichen von 13 auf 38 Prozent sowie der von Edellaubholz von 11 auf 17 Prozent in den vergangenen zehn Jahren gestiegen. Die Förderflächen für Ahorn, bei denen vor zehn Jahren noch Fehlanzeige herrschte, erreichte 11 Prozent, während der Anteil der Buche zurückging.
Dass die richtige und vorausschauende Planung nicht so einfach ist, zeigen folgende kurze Bemerkungen aus den Lehrbüchern zu den Baumarten: „Lärche: nicht auf flachgründigen Südhängen; Bergahorn und Vogelkirsche: nur auf nährstoffreichen Böden; Schwarzerle: nur bei ständig gutem Wasserangebot; Douglasie: frostgefährdete Mulden und Unterhänge meiden.“ Zu alledem kommt hinzu, dass neue, seltene Baumarten die Neugier der Rehe wecken und sehr leicht ein Opfer des Wildverbisses werden.
Text: Fritz Arnold