Ereignisreiche Geschichte prägte den Ort

Ereignisreiche Geschichte prägte den Ort

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Ereignisreiche Geschichte prägte den Ort

Für jeden Geschmack ist wieder das Richtige dabei. Wir wünschen eine schöne Kerwa! Fotos: Alexander Biernoth

Das 20. Jahrhundert brachte für Weihenzell wie auch alle anderen Orte in der Region mehr Veränderungen mit sich, als in allen Jahrhunderten davor.

Die Fränkische Landeszeitung berichtete im Jahr 1984 aus Anlass der Weihenzeller Kirchweih, die damals noch Anfang Oktober gefeiert wurde, folgendes: „Der Erste Weltkrieg ging auch an der Gemeinde Weihenzell nicht spurlos vor-über. 26 Tote und Vermisste waren zu beklagen. Zum Gedenken an die Gefallenen wurde in der Kirche ein buntes Gedächtnisfenster gestiftet und ein Kriegerdenkmal errichtet. Die Inflation 1923 versetzte auch die Menschen Weihenzells in bitterste Not. Der Zweite Weltkrieg und die Zeit danach hatte für die Gemeinde einschneidende Folgen. Die Zahl der gefallenen Gemeindebürger wird auf 60 Tote gezählt. Auch die Zivilbevölkerung lebte in Angst und Schrecken, als erstmals am 13. Oktober 1941 feindliche Bomber über Weihenzell kreisten und einmal eine Bombe in unmittelbarer Nähe des Ortes detonierte. Durch den Einmarsch der Amerikaner am 17. April 1945 erlitt das Dorf durch die vorhergehende Beschießung großen Schaden. 

Viele Scheunen brannten nieder und die Kirche wurde schwer beschädigt. Gegen Ende des Krieges setzte der Flüchtlingsstrom aus den deutschen Ostgebieten ein. In Weihenzell waren es vor allem Vertriebene aus dem Sudetengau, die hier Aufnahme suchten und auch fanden. Die Bevölkerungszahl stieg erheblich an, außerdem tauchten immer mehr Menschen katholischen Glaubens in der ehedem rein protestantischen Gemeinde auf. 

Es bahnte sich ein grundlegender Wandel in dem ehemals fast ausschließlichen Bauerndorf an. Da die Flüchtlinge zum großen Teil Arbeit im nahen Ansbach fanden, wurde die Bindung mit der Stadt auch enger. Im Zuge der fortschreitenden Modernisierung und Technisierung wurden nach dem Kriege ein Lagerhaus und auch Milchhaus errichtet. 1952 bereits wurde der Ort an eine gemeinsame Wasserleitung angeschlossen. 

Unter Verantwortung von Bürgermeister Johann Volland wurden weitere Bauten errichtet, so beispielsweise 1962 die Volksschule und 1970 das Freibad. Im Rahmen der Gebietsreform von 1971 bis 1978 stieg die Einwohnerzahl auf 1650 Personen an. Das Gemeindegebiet umfasst jetzt rund 45 Quadratkilometer. Die ehemals selbständigen Gemeinden Forst, Grüb, Haasgang, Wernsbach und der Ort Thurndorf wurden der Gemeinde Weihenzell eingemeindet.

Viel getan für eine gute Infrastruktur

Weihenzell ist jetzt Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Weihenzell-Bruckberg-Rügland. Einen weiteren Aufschwung nahm das Dorf unter Bürgermeister Hans Popp, der 1972 die Geschäfte im Rathaus übernahm. Wasserwirtschaftliche Maßnahmen, Kläranlage, Talsammler und der Bau von 36 Kilometer Waldwirtschaftswegen sind erwähnenswert. Weitere Meilensteine in der Entwicklung des Dorfes: 1975 Bau der inzwischen stark frequentierten Turnhalle, 1978 der Bau des Verwaltungsgebäudes durch die Verwaltungsgemeinschaft und 1980 Erstellung eines Kindergartens.“

Alexander Biernoth


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