Waffen, Rüstungen und vieles mehr veranschaulichen ab dem 1. Juni 2024 im RothenburgMuseum die konfliktreiche Seite der Rothenburger Geschichte und engen Bezug zu historischen Ereignissen wie dem Bauernkrieg 1525.
Die Waffen stehen im Zentrum der Sonderausstellung „Die Waffen einer Reichsstadt“.
Anhand von Objekten aus der breit aufgestellten Sammlung Baumann wird darin die konfliktreiche Vergangenheit Rothenburgs vom Spätmittelalter bis zum Ende der Reichsstadt 1802 thematisiert. In der Ausstellung freuen sich Besucher über mehrere interaktive Stationen, welche dazu anregen, selbst Teil der Ausstellung zu werden.
Im Rahmen des Festjahres „750 Jahre Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber“ eröffnet wird die Ausstellung bis zum 31.12.2025 zu sehen sein – erstreckt sie sich inhaltlich auch auf das Gedenkjahr „500 Jahre Bauernkrieg“ 2025. Als eigenständige Gemeinwesen mussten Reichsstädte ihre Rechte und ihren Besitz verteidigen. Zudem erweiterten Reichsstädte ihr Herrschaftsgebiet und ihre Rechtstitel gleichfalls durch Waffen. Doch um welche „Waffen“ handelte es sich jeweils? „Waffen“ muss hier in einem mehrfachen Sinn verstanden werden: als tatsächlich materiale Waffen aus Eisen, aber auch im übertragenen Sinn als sozusagen „Waffen“ der Durchsetzung von Interessen im politischen, juristischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereich. Finanzmittel, Rechtstitel und juristische Eingaben konnten in manchen Fällen durchschlagender sein als so manche Handwaffe. Große Themenkomplexe wie der Dreißigjährige Krieg werden aufgegriffen und anhand der lokalen Stadtgeschichte Rothenburgs vermittelt.
Mit der Sammlung Baumann verfügt das RothenburgMuseum über eine der größten Waffensammlungen in Deutschland. Die Räumlichkeiten werden zum Zweck der Sonderausstellung völlig neu konzipiert und zeigen anschaulich die Konfrontation reichsstädtischer Waffen mit bäuerlichen und adeligen Waffensystemen. Die Sonderausstellung findet im Dormitorium des ehemaligen Dominikanerinnenklosters statt. In diesem historischen Raum schliefen früher die Nonnen. Heute bieten die Räumlichkeiten mit ihren hohen Decken einen fantastischen Ausblick in die Rothenburger Landschaft.
Für Kinder gibt es in der Ausstellung besondere Extras. Unterhalb der Ausstellungstexte befinden sich altersgerechte Texte. Zudem können Kinder mit einem Rätselheft die Ausstellung entdecken und es erwartet sie am Ende eine kleine Überraschung. Zum Spaß tragen zudem die Mitmachstationen bei. Im Rahmen der Ausstellung wird es jeden Samstag um 15:30 Uhr ein Führungsangebot geben.
Neben den Inhalten von „Waffen einer Reichsstadt“ führt diese auch in den unmittelbaren Stadtraum neben dem Museum. In der Altstadt Rothenburgs sind noch viele Spezifika der reichsstädtischen Zeit zu bestaunen. Dies geht von der Architektur bis hin zur sichtbarsten Linie der Verteidigung – der Stadtmauer. In der Führung geht es nach der Einführung im RothenburgMuseum somit zu damaligen Schauplätzen wie dem Wehrgang am Klingentor und der Wolfgangskirche.
Eine Führung dauert 60 Minuten und kostet Erwachsene 15 Euro inklusive Eintritt. Für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren ist das Angebot kostenfrei.