Volkswagen frischt seine Modellpalette gehörig auf

Volkswagen frischt seine Modellpalette gehörig auf

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Neuer Passat, neuer Tiguan, Facelift beim T-Cross und Touareg

Volkswagen frischt seine Modellpalette gehörig auf

Der neue Passat wächst deutlich in seinen Abmessungen und rückt dem BMW 5er und Mercedes E-Klasse damit ganz nah auf die Pelle. Foto: Volkswagen

Der Wolfsburger Platzhirsch im Automobilsektor erfindet sich gerade neu. Neben der immer weiter wachsenden ID-Familie, werden auch die Kassenschlager Passat und Tiguan neu aufgelegt. Ein Facelift erhalten zudem der kleine City-SUV T-Cross sowie am anderen Ende der Utility-Kette der Touareg.

PASSAT

Ein halbes Jahrhundert nach seinem Debüt geht er in die neunte Modellgeneration: Der 1973 vorgestellte VW Passat, ursprünglich eine Fließheck-Variante des Audi 80, prägte als Santana mit Stufenheck jahrelang das Straßenbild in China, wurde zwischendurch sogar mit Sechsund Achtzylinder-Motoren angeboten und ist der Liebling von Familienoberhäuptern und kilometerfressenden Dienstwagenfahrern. Jetzt steht ein Modellwechsel des globalen Dauerbrenners an.

Die Limousine entfällt mit der nächsten Generation, es gibt nur noch den Variant: Damit trägt VW den Marktpräferenzen Rechnung. Die Form wirkt elegant-zurückhaltend, hinter der Abklebung verbergen sich allerdings sportlicher gezeichnete Scheinwerfer und Rückleuchten.

Die Kokurrenz kommt eindeutig aus Stuttgart und München und nicht mehr aus Rüsselsheim und Köln

Der Kombi ist deutlich gewachsen: Mit 492 Zentimetern Länge, 148 Zentimetern Höhe und 185 Zentimetern Breite erreicht er beinahe das Niveau von BMW 5er und Mercedes-Benz E-Klasse. Und das ist laut Aussage eines Entwicklers auch die Latte, an der man sich messen will. Der um fünf Zentimeter auf 2,84 Meter verlängerte Radstand sorgt für mehr Beinfreiheit, der Gepäckraum ist riesig: Die 690 Liter lassen sich bei umgeklappten Sitzen auf bis zu 1920 Liter erweitern.

Das Cockpit wurde völlig neu gestaltet. Es orientiert sich stilistisch und funktional mit einem kleinen Bildschirm vor dem Fahrer und einem großen in der Mitte an den ID-Modellen, ist jedoch in wichtigen Punkten deutlich verbessert. Es ist viel leichter und intuitiver zu bedienen, der Schieber zur Einstellung der Lautstärke ist beleuchtet. Die Sprachsteuerung wurde verbessert. Auch die Materialqualität liegt auf hohem Niveau. Und das Lenkrad verfügt im Gegensatz zum Vorgänger wieder über klassische, haptisch leicht zu bedienende Tasten.

Der Diesel ist tot, lang lebe der Diesel

Auch den neuen Passat gibt es mit verschiedenen Antrieben: Als TDI, TSI, eTSI mit 48-Volt-Hybridisierung und Plug-in-Hybrid mit 204 PS (150 kW) oder 272 PS (200 kW) und bis zu 120 Kilometern Reichweite. Die Leistungen des klassischen Motorisierungen sind noch nicht kommuniziert, klar ist jedoch: Trotz der stark verbesserten Plugin-Technik, mit der jetzt auch Schnelladungen möglich sind, rechnet VW mit zwei Dritteln TDI-Anteil - denn damit bleibt der Passat ein perfektes Flotten- und Langstrecken-Auto.

Der Passat steht auf der jüngsten Version der MQB-Architektur, und VW hat noch einmal richtig ins Fahrwerk investiert. Mit McPherson-Vorderachse und Vierlenker-Hinterachse, einer direkter übersetzten Lenkung und dem radselektiv geregelten DCC-Pro-Fahrwerk mit getrennter Zug- und Druckstufe soll es die Konkurrenz in den Schatten stellen.

Die Zweiventil-Stoßdämpfer orientieren sich an Oberklassemodellen. Die Radgrößen liegen zwischen 16 und 19 Zoll, wir sind die sehr harmonische Variante mit 18-Zoll-Rädern gefahren.

TIGUAN

Er ist ein Spätzünder im Segment, der Volkswagen Tiguan: Erst 2007 kam Volkswagen mit seinem kompakten SUV auf den Markt, viel später als Konkurrenten wie beispielsweise Toyota. Aber wenn die Wolfsburger etwas anpacken, dann richtig: 7 Millionen Einheiten wurden inzwischen verkauft, der Tiguan ist aktuell der meistverkaufte Volkswagen überhaupt.

Die Abmessungen sind fast gleich geblieben im Vergleich zum Vorgänger: Länge 455 cm, Breite 194 cm, Höhe 164 cm. Der Radstand ist mit 268 cm identisch. Ein paar Zentimeter länger ist er also geworden, und davon profitieren Sitzkomfort und der Kofferraum, der jetzt stolze 648 Liter fasst.

Unter dem Blech huldigt der neue Tiguan der Technologieoffenheit: Kein Wunder, denn er steht auf der jüngsten Evolution der äußerst flexiblen flexiblen MQB-Plattform. Es gibt ihn mit sparsamen und sauberen TDI- und TSI-Motoren, mit als Mild-Hybridisierung „eTSI“ sowie als Plug-in-Hybrid, mit dem sich - je nach Markt - nach wie vor Subventionen einstreichen lassen. Die Plug-in-Varianten, die wegen des engen Bauraums nur über sechs Gänge verfügen, kommen mit 204 PS (150 kW) oder 272 PS (200 KW), sie lassen sich rund 100 Kilometer weit batterieelektrisch fahren.

Die kleinste SUV-Variante der Wolfsburger erhält mit dem neuesten Update eine geänderte Front- und Heckpartie sowie serienmäßig die Digitalinstrumente. Foto: Volkswagen
Die kleinste SUV-Variante der Wolfsburger erhält mit dem neuesten Update eine geänderte Front- und Heckpartie sowie serienmäßig die Digitalinstrumente. Foto: Volkswagen

T-CROSS

Volkswagen spendiert dem City-SUV T-Cross ein Facelift mit geänderter Front- und Heckpartie sowie neuem Infotainmentdisplay und serienmäßigem digitalen Cockpit im neugestalteten Armaturenbrett. Drei zusätzliche, kräftige bunte Farben sollen das Modell ebenso auffrischen wie neue LED-Scheinwerfer und -Leuchten.

Durch die Erhöhung der Stützlast auf 75 Kilogramm bietet der T-Cross in Zukunft mehr Reserven für das Ziehen eines Anhängers sowie die Mitnahme von E-Bikes auf dem Heckträger. Optional wird auch der Travel Assist erhältlich sein.

TOUAREG

Das teuerste und anspruchsvollste Modell von Volkswagen erhält neuen Schliff: Der Touareg geht in die zweite Hälfte seines aktuellen Modellzyklus. Die Änderungen sind diskret, aber wirkungsvoll. Einst hatte der Touareg gemeinsam mit dem Phaeton einen neuen Anspruch formuliert, der die Marke auf Augenhöhe mit Premium-Herstellern positionierte.

Der überarbeitete Touareg wirkt nach dem Facelift zurückhaltender und tritt damit eleganter auf. Leider müssen die Kunden auf den superben V8-TDI verzichten. Foto: Volkswagen
Der überarbeitete Touareg wirkt nach dem Facelift zurückhaltender und tritt damit eleganter auf. Leider müssen die Kunden auf den superben V8-TDI verzichten. Foto: Volkswagen

Von außen tritt der Touareg zurückhaltender und weniger anspruchsbetont als sein Vorgänger auf; die mit Blick auf den chinesischen Markt gestaltete, chrombeladene Frontpartie kam dort nicht so gut an wie erwartet. Das Heck profitiert durch einen horizontalen Leuchtstreifen, wie er mittlerweile bei vielen Marken und Modellen anzutreffen ist.

Es gibt in Europa fünf Antriebe für den Touareg, alle 3,0-Liter-V6-Motoren. mit Die sehr sparsamen, sauberen Diesel leisten 231 PS (170 kW) oder 286 PS (210 kW); der weniger sparsame V6-Ottomotor kommt auf 340 PS (250 kW). Und dann gibt es noch zwei Plug-inHybride, die auf der Ottomotor-Variante basieren, sie leisten 381 PS (280 kW) bzw. im Touareg R 462 PS (340 kW).

Nicht mehr zurückgekehrt ist leider der sensationelle V8 TDI, mit dem der Touareg vor dem Facelift kurzzeitig unerreichten Antriebskomfort und sehr niedrige Verbrauchswerte erzielte.

Text: aum, cen, mkn, co
Fotos: Toyota, Volkswagen


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