Kreuzgangspiele Feuchtwangen vom 11. Mai bis 11. August: "Ein leuchtendes Beispiel, wie Theater Menschen begeistern und inspirieren kann"

Kreuzgangspiele Feuchtwangen vom 11. Mai bis 11. August: "Ein leuchtendes Beispiel, wie Theater Menschen begeistern und inspirieren kann"

Anzeige

Theatersommer bestätigt Feuchtwangen wiederum als Bildungs- und Kulturstadt

Kreuzgangspiele Feuchtwangen vom 11. Mai bis 11. August: "Ein leuchtendes Beispiel, wie Theater Menschen begeistern und inspirieren kann"

Vor einem Jahr haben die Kreuzgangspiele ihr 75. Gründungsjubiläum gefeiert und mit dem „Großen Welttheater“ gekrönt. Inzwischen ist die Theatersaison 2024 angebrochen, die quasi als „Festspiele 75 plus eins“ Feuchtwangen als Bildungs- und Kulturstadt bestätigt. Davon sind die Verantwortlichen überzeugt.

„Freuen wir uns auf eine tolle Saison, packen wir es an“, so stimmte Intendant Johannes Kaetzler sein Ensemble beim „Gesamt-Empfang“ im historischen Geviert ein. Und er gibt sich hoffnungsfroh, dass der „große und tolle Ruf“ des Kreuzgangtheaters nicht nur erhalten bleibt, sondern durch eine "qualitativ reife Leistung“ noch weiter wächst. Die Spiele bringen Freude in die Stadt, so dass man „die Herausforderungen in bewegten Zeiten“ leichter bewältigen werde, hieẞ Bürgermeister Patrick Ruh die Schauspielerinnen und Schauspieler willkommen. Sie sind stets Teil der Stadt, denn in Feuchtwangen gehört das Theater einfach dazu, versichert der Rathauschef den Akteuren, von denen zum manche schon „Stammpersonal“ gehören. In Vorfreude auf den Festsommer hatten das städtische Kulturamt, der „Förderverein Kreuzgangspiele“ und Intendant Johannes Kaetzler die interessierte Öffentlichkeit auf das Ereignis eingestimmt. Die Stadt wird vom 11. Mai bis 11. August 2024 zum 76. Mal ein Treffpunkt und kulturelles Aushängeschild für Theater, Spiel, und gesteigerter Lebensqualität sein. Die diesjährigen Stücke „Der Besuch der alten Dame“ von Friedrich Dürrenmatt, „Mord im Orientexpress“ von Agatha Christie, „Ronja Räubertochter“ von Astrid Lindgren, „Zwei Seelen“ nach Wolfgang von Goethe sowie „Der Regenbogenfisch“ von Marcus Pfister, und „Anne-Marie die Schönheit“ von Jamina Reza, werden mit „Herzblut, Aufrichtigkeit und künstlerischer Raffinesse“ umgesetzt, kündigte Johannes Kaetzler an. Inzwischen sind die Vorführungen auf der Kreuzgangbühne rundum angelaufen. Die Premiere für „Ronja Räubertochter“ wurde am Samstag, 11. Mai 2024, gespielt. Der „Besuch der alten Dame“ startet unter der Regie von Johannes Kaetzler am Donnerstag, 6. Juni, und für das Kriminaldrama „Mord im Orientexpress“ wird die Bühne ab Donnerstag, dem 13. Juni 2024, frei gemacht.

Die Aufführungen auf der „Nixelgarten-Bühne“ beginnen am Donnerstag, 20. Juni 2024, mit dem „Regenbogenfisch“. Ab Freitag, 21. Juni 2024, folgt „Anne-Marie“, und am Donnerstag, 4. Juli 2024, vervollständigt „Faust Zwei Seelen“ das Theater-Angebot 2024. Dies wird zudem um die Veranstaltungsreihe „Kreuzgangspiele extra“ ergänzt.

Die „Kreuzgangspiele extra“ sind ein Programm, das ein „Fundament für kreatives Denken“ schafft. Der Kreuzgang ist ein leuchtendes Beispiel, wie Kultur Menschen begeistern und inspirieren könne. Der Vorsitzende des Fördervereins schwärmt vom „Ort der Begegnung, der Inspiration, und der Begeisterung“.

„Wollen unser Bestes geben“

„Wir wollen unser Bestes geben“, verspricht Intendant Kaetzler auch im Namen seines Ensembles. Insofern wird auf der Bühne die Magie des Theaters erlebbar. Magisch fühlt es sich auch für die Akteure selbst an, wenn sie in eine Rolle schlüpfen dürfen, verriet der Intendant. In einem Vortrag beim Evangelischen Forum Westmittelfranken - Bildung im Dekanat Feuchtwangen, hatte die Kulturamtschefin Dr. Maria Wüstenhagen vorab eine tiefgründige Vorschau-Performance in den Feuchtwanger Festspielsommer 2024 gegeben. Und dabei mit einer inhaltlichen Beschreibung der Abendstücke Lust auf einen Theaterbesuch verbreitet. Die Dramaturgin beleuchtete in ihrer „wissenschaftlichen Analyse“ die Frage von „Recht und Gerechtigkeit“ und „die Bühne als anthropologisches Experiment“. Zentral erscheine dabei die Frage, was in welchem Kontext als gerecht und was als Gerechtigkeit empfunden wird.“ Damit eng verbunden ist die Dialektik zwischen Schuld und Unschuld, wie es laut Dr. Wüstenhagen in den beiden Abendstücken zum Nachdenken anregen könne.

Johannes Kaetzler ist der Hinweis wichtig, dass im romanischen Kreuzgang Geviert sowie „im Nixelgarten an der Stadtmauer“ das Theater mit der historischen Architektur auf eine ganz eigene Weise im Einklang stehe. Die Tiefen der Vergangenheit mit gleichzeitig hellwachem Blick auf die Möglichkeiten der Zukunft nehmen hier Gestalt und Leben an, bewertet der Intendant die Aktualität der Vorführungen. Dem verehrten Publikum“ beschreibt der Intendant den inhaltlichen Kern der Stücke so: „In der tragischen Komödie „Der Besuch der alten Dame“ treffen verschiedenste Welten mit so großer Intensität aufeinander, dass das Geschehen auf der Bühne unweigerlich die Frage aufwirft, welch tiefe Wahrheit unser Dasein bestimmt“. Im Kriminaldrama „Der Orientexpress“ eröffnet sich ein verblüffendes Panorama an Täuschungen, wodurch das Wahre vom Falschen nicht mehr zu unterscheiden ist. Im Familienstück „Ronja Räubertochter“ schließlich wird die friedliebende Welt von jungen Menschen zum Hoffnungsraum für uns alle“. Im Nixelgarten, der zweiten Feuchtwanger Theaterbühne, schillert der Regenbogenfisch für die jüngsten Besucher in den schönsten Farben. Und für Jugendliche zeigt sich Goethes Faust in einer kühnen Neudeutung. Außerdem beklagt sich in „Anne-Marie die Schönheit“ eine kluge Schauspielerin berührend über ihr Leben, so der Intendant.

Lassen Sie sich verzaubern

„Gehen Sie ins Theater, schauen Sie dem Abgründigen ins menschliche Gesicht, lachen Sie aus vollem Herzen und gehen Sie danach befreiter als Sie gekommen sind“, lädt die Dramaturgin Dr. Maria Wüstenhagen zum Besuch ein. Im Vorverkauf wurden bereits schon 32.000 Registrierungen verzeichnet.

Text: Herbert Dinkel

Wir wünschen viel Vergnügen bei den Kreuzgangspielen!


north