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Dem Landverbrauch Einhalt gebieten

Dem Landverbrauch Einhalt gebieten

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Dem Landverbrauch Einhalt gebieten

Seit dem Ende der Eiszeit vor 11.000 Jahren ist der Ackerboden die Grundlage des menschlichen Lebens. Ihn zu schützen und zu erhalten, hat sich der Bayerische Bauernverband mit der Aktion „Ackerboden ist der Boden des Jahres 2023“ auf seine Fahnen geschrieben. Ihn als Basis des Lebens zu erhalten, müsse ein besonderes Augenmerk gelten.

Spätestens mit dem Ukrainekrieg ist klar geworden, dass der Boden für die eigene Ernährungsgrundlage gebraucht wird, sagt der mittelfränkische BBV-Bezirkspräsident Peter Köninger. Überdies haben gute Ackerböden in Zeiten des Klimawandels und zunehmender Trockenheit wichtige Funktionen „zur Wasser- und CO2-Speicherung“, aber auch die Vielfalt in der Natur unverzichtbare Funktionen.

Doch noch immer werden jeden Tag elf Hektar Boden in Bayern versiegelt und sind für immer verloren, stellt Peter Köninger fest. Seit 1960 sind der bayerischen Landwirtschaft schon 870.000 Hektar landwirtschaftliche Flächen als Existenzgrundlage verloren gegangen, sagte er. Das ist beispielsweise mehr als die gesamte Acker- und Grünlandfläche in den Regierungsbezirken Schwaben und Unterfranken.

Als ein Hauptproblem bezeichnete Köninger, dass es für landwirtschaftliche Flächen keinerlei Schutzregelung gebe. Stattdessen werden neben dem „Verbrauch“ für Siedlungs-, Verkehrs- und Industrieflächen sogar noch Ausgleichsflächen „gefressen“. Zusätzlich werde Ackerboden durch Erosion bei Starkniederschlägen in Hangbereichen und Mulden geschädigt.

Der BBV zeigt, dass die Äcker von immer größerer Bedeutung auch für die Erzeugung von Energiepflanzen und nachwachsenden Rohstoffen sind. Darüber hinaus seien bewirtschaftete Böden auch wichtig für die Wasserspeicherung zur Auffüllung der Grundwasserneubildung. Die Böden puffern und verarbeiten Schadstoffe und sind Lebensraum für unzählbare Bodenlebewesen. Besonders wichtig in Zeiten des Klimawandels sei es, dass über den Aufbau von Humus Kohlenstoff gespeichert werde.

Wie der mittelfränkische BBV-Geschäftsführer Ottmar Braun feststellt, sei der Boden ein Multitalent, das durch jahrhundertelange Bewirtschaftung fruchtbarer geworden sei, den es zu erhalten gelte. Deshalb fordert er, Photovoltaikanlagen vorrangig auf Dächern anstatt auf guten Ackerböden zu installieren.

Bei der Vorstellung des Projektes wurde eine immer weiter um sich greifende Überregulierung kritisiert. Wenn die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln immer weiter eingeschränkt werde, sei ein Ackerbau ohne Pflug schwierig, teilt der BBV mit. Mit dem Grubber allein wäre es nach seinen Angaben nicht möglich gewesen, die Äcker frei von Quecken zu bekommen. So wurde auch an die fördernde Wirkung von Mist und Gärrest als organische Masse für die Bodenfruchtbarkeit hingewiesen. Zudem werde der enthaltene Stickstoff für die Humusbildung gebraucht. Insbesondere auch deswegen, weil in Roten Gebieten im Herbst nicht gedüngt werden darf.

Text und Fotos: Fritz Arnold

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