Die Arbeiter sind noch zu Gange, aber das Ende ist absehbar: Der Erweiterungsbau der Luitpoldschule wurde energetisch saniert und erstrahlt auch optisch in neuem Glanz.
Die Gebäudehülle des Erweiterungsbaus aus den 1970er-Jahren wurde erneuert und eigentlich hätte der Teil der Schule, der direkt an das Landratsamt angrenzt schon zum Schuljahresbeginn fertig sein sollen, so sahen zumindest die Planungen vor einem Jahr aus. Die Realität ist nun eine andere und die Sanierung wird wohl erst zum Ende des Jahres 2024 fertig sein.
Mehr Wärme im Winter, mehr Frische im Sommer
Die städtische Bauverwaltung sprach vor dem Beginn der Arbeiten davon, dass es nun im Winter mehr Wärme und im Sommer mehr Frische sowie ein besseres Raumklima geben werde. Der Startschuss für die Sanierungsarbeiten fiel schon am 25. Mai 2023. Es wurde das Baufeld eingerichtet, eine Sandsteinmauer musste abgetragen und ein Gerüst aufgestellt werden. Es wurde dann ein Teil der Fassade des Erweiterungsbaus abgedichtet und der Teil, der sich im Boden befindet, gedämmt. Es mussten auch Öffnungen, die nicht mehr benötigt werden, zugemauert werden. Noch im vergangenen Jahr wurde dann der Dachaufbau abgebrochen und die Attika, eine wandartige Erhöhung der Außenwand über den Dachrand hinaus, erhöht. Es wurde dann eine Lüftungsanlage eingebaut und in diesem Jahr dann neue Fenster eingebaut.
Es folgten dann der Trockenbau, Putz- und Elektroarbeiten im Inneren des Gebäudes. Seit dem Frühjahr kümmerten sich die Arbeiter um eine Vorhangfassade und das Wärmedämmverbundsystem.
Mit den Arbeiten wird die Ökobilanz des Gebäudes erhöht. So führen der Einbau der Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und die Wärmedämmung dazu, dass es im Winter im Gebäude wärmer ist und sich die Räume im Sommer nicht so schnell aufheizen. Auch die Luftqualität und damit die Konzentrationsfähigkeit der Schüler werden dadurch besser.
Ein positiver Nebeneffekt: Durch die Wärmedämmung soll künftig weniger Energie verbraucht werden. Die Kosten wurden am Beginn der Bauarbeiten mit rund 2,17 Millionen Euro veranschlagt. Die Maßnahme wird über das Finanzausgleichsgesetz, das Kommunalinvestitionsprogramm für Schulen und die Bundesanstalt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle gefördert. In Summe gibt es Zusagen für rund 1,55 Millionen Euro, sodass für die Stadt Ansbach ein Eigenanteil in Höhe von etwa 615.000 Euro verbleibt.
Zur Geschichte der Luitpoldschule
Die Zunahme der Schülerzahlen der wachsenden Stadt Ansbach machte zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein weiteres Schulgebäude erforderlich. Im Westen der Stadt wurde 1906 die in barockisierenden Formen errichtete Luitpoldschule eingeweiht. Der Wettbewerb für den Schulneubau sah je zehn Zimmer in der Knaben- und zehn Zimmer in der Mädchenabteilung vor; wobei man von 60 bis 70 Kindern pro Klasse ausging.
Die Schulzimmer wurden mit sogenannten „Rettigbänken“ ausgestattet. „Rettigbänke“ ist eine Bankkonstruktion bei der die Sitzfläche und Schreibplatte fest miteinander verbunden sind und so eine ideale Sitzhaltung vorgaben. Auf der Schreiboberfläche war die Bank mit Griffelleiste und Tintenfassöffnung ausgestattet. Ferner sollte ein Turnsaal mit 200 Quadratmeter Bodenfläche in direkter Verbindung mit dem Hauptgebäude stehen.
Text und Fotos: Alexander Biernoth