Seit einiger Zeit schon hat sich mit dem Hauptgebäude der Offenen Hilfen Ansbach-Süd in der Freiherr-von-Drais-Str. 2 an der Ecke zur Ansbacher Straße hin eine große Baulücke geschlossen: In dem Komplex befinden sich sowohl 12 barrierefreie Wohnungen als auch ein Mehrzweckraum sowie Verwaltungsräume.
Die Planungen für das jetzige Hauptgebäude begannen2016. Das Grundstück wurde seinerzeit als besonders geeignet angesehen, weil es sich direkt an der Bechhöfer Hauptstraße befindet und zudem eine öffentliche Bushaltestelle direkt vor der Tür liegt. Um den Jahreswechsel 2018/2019 begannen die Bauarbeiten für den Komplex, der als ganzes 4.111.737 Euro gekostet hat. Der Markt Bechhofen gewährte einen Zuschuss in Höhe von 5000 Euro. Der „Aktion Mensch e.V.“ steuerte 250.000Euro für die Dienststelle der Offenen Hilfen und 280.000 Euro für die behindertengerechten Appartements bei.
In dem ersten Bau befinden sich die Offenen Hilfen Ansbach-Süd mit ihren Büroräumen im Obergeschoss. Im Parterre findet man einen Mehrzweckraum mit barrierefreier Küche mit Platz für 80 Menschen, Toiletten und ein Pflegebad. All diese Räume können auch von Dritten angemietet werden. Ein gemeinsam genutzter Zwischenbau mit Aufzug und Treppenhaus stellt die Verbindung zu dem Trakt mit zwölf Wohnungen unterschiedlicher Größe her - diese sind alle behindertengerecht. Das Haus ist aber keine Pflegeeinrichtung und dient in erster Linie Wohnzwecken.
Im Herbst 2021 fand der Einzug der Offenen Hilfen Ansbach-Süd in das Gebäude statt. Aktuell haben die Offenen Hilfen Ansbach-Süd rund 500 Kunden sie beschäftigen 101 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Neben dem Hauptsitz in Bechhofen werden zwei Büros in Dinkelsbühl und Wassertrüdingen betrieben, welche tageweise besetzt sind. Die Leistungen der Offenen Hilfen Ansbach-Süd gliedern sich in drei Teilbereiche auf: Die Assistenzleistungen: Dazu gehören das ambulant begleitete Wohnen, die Hilfe beim persönlichen Budget, die begleitete Elternschaft sowie die Eltern-Assisentenz. Im Rah men dieser Bausteine werden die Klienten bei der Haushaltsführung unterstützt, zu Ärzten oder Behörden begleitet, in ihrer Freizeitgestaltung angeleitet, mit Gesprächen gestützt und in belastenden Alltagssituationen aufgefangen.
Der zweite Teilbereich ist die Inklusive Hilfe: Hierzu gehört die Schulbegleitung, die Individualbegleitung in einer SVE (Schulvorbereitende Einrichtung) beziehungsweise in einem Kindergarten oder während eines Studiums.
Der dritte und älteste Arbeitsbereich der Offenen Hilfen Ansbach-Süd ist die Offene Behindertenarbeit: So wird rund um diesen Themenkomplex Beratung und Information angeboten. Insbesondere will man den Betroffenen Klarheit bei der Kostenübernahme von Leistungen verschaffen. Die Pflegeberatung stellt eine bedeutende Hilfe für die Betroffenen dar. Der familienunterstützende Dienst soll Freiräume schaffen, indem Betreuung und Pflege zeitweise übernommen werden. Ziel ist zudem, Menschen mit Behinderung eine selbstbestimmte Lebensgestaltung zu ermöglichen. Stephanie Mühlöder, die Leiterin der Offenen Hilfen Ansbach-Süd betont, dass alle Angebote offen für Menschen mit und ohne Behinderung seien. Freizeit, Bildung und Begegnung gehören dazu: So organisieren die Offenen Hilfen Ansbach-Süd Ausflüge, Reisen, Kurse sowie zahlreiche Gruppenangebote.
Am 12. Juli findet nun die Segnung des Hauses statt. Bei einem ersten Tag der Offenen Tür kann sich die Bevölkerung ein Bild von dem Geschaffenen machen. Von 13 bis 17 Uhr ist jedermann herzlich eingeladen. Der Tag steht unter dem Motto: “Möge Frieden sein in eurem Haus und Glück in eurem Herzen.“
Text und Fotos: Johannes Flierl
