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Trauerbewältigung in anderen Ländern

Trauerbewältigung in anderen Ländern

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Kulturelle Unterschiede im Umgang mit dem Tod erklärt

Trauerbewältigung in anderen Ländern

Obwohl der Tod zum Leben eines jeden Menschen dazu gehört, wird ihm in den verschiedenen Regionen und Kulturen der Welt ganz unterschiedlich begegnet.

Besonders bekannt ist beispielsweise das Fest der Toten Día de los muertos, was traditionell in der Nacht vom 01. November in Mexiko gefeiert wird. In dieser sollen die Toten auf die Erde zurückkommen, um ihre Familien zu besuchen. Darum verkleiden sich sowohl Kinder als auch Erwachsene als Skelette, besuchen das Grab der Verstorbenen und gedenken ihnen mit Geschenken oder dem Verzehr deren Lieblingsspeise. Portraitiert und weltweit ins Bewusstsein der Menschen gebracht wurde dieser Umgang mit dem Tod im 24. JamesBond-Film Spectre“. Das Thema Tod wird somit sehr viel offener und ausgiebiger zelebriert. Außerdem stärkt es den Glauben, dass der Tod nicht das Ende, sondern nur der Übergang in das Jenseits bedeutet.

Auch Jubel und Tanz gehört in einigen Regionen der Welt zum Tod dazu

Bei dem Volk der Toraja in Indonesien spiegelt der Tod den Höhepunkt des Lebens dar. Die Totenfeier findet unter Jubel, Gesang und Tanz statt und unterscheidet sich somit stark von den Traditionen der westlich geprägten Länder. Der Kontakt mit dem Tod ist sehr viel enger, denn eh der Verstorbene beerdigt wird, wird sein Leichnam konserviert und in einem Teil des Hauses aufbewahrt. Es wirkt so, als würde dieser nur schlafen. Dies ist Teil der aufwändigen Begräbniszeremonie und kann für einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren durchgeführt werden.

Kultureller Wandel im Umgang mit dem Tod

Lautstarke Verehrung der Toten fand auch im alten Ägypten durch sogenannte Klageweiber statt. Dabei galt je höher das Vermögen des Verstorbenen, umso mehr Klagefrauen begleiteten die Zeremonie. Durch den zunehmend islamischen Einfluss wird in Ägypten heute die Trauer eher still ausgedrückt. Der Tod gilt als Vorstufe zum Paradies und lautes Klagen würde einen Zweifel an Gottes Entscheidung bedeuten. Die Beerdigung findet so schlicht wie möglich statt, da im Tod alle gleich sind.

Text: lps/LK. Fotos: Pexels

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