Wer die Berichterstattung über Tod, Sterben und die Bestattung von Menschen verfolgt, kann schnell den Eindruck gewinnen, die Beisetzung unserer Verstorbenen auf dem Friedhof wäre nur noch ein Randthema.
Das Kuratorium Deutsche Bestattungskultur wollte es genauer wissen und hat daher eine deutschlandweit repräsentative Umfrage zur Frage in Auftrag gegeben, wie die Deutschen bestattet werden wollen.
Dabei zeigt sich, dass zwar die Mehrheit die Feuerbestattung der Erdbestattung vorzieht, die Urnen jedoch mit einem Anteil von weit über 90 Prozent weiterhin auf den rund 32.000 kommunalen und kirchlichen Friedhöfen unseres Landes beigesetzt werden.
Mit Kreativität und Fantasie gestalten
Das Kuratorium Deutsche Bestattungskultur, weist darauf hin, dass bei der zukünftigen Entwicklung unserer Friedhöfe mehr Kreativität und Fantasie nötig ist, als dies derzeit praktiziert wird. Andreas Dieckmann, Vorsitzender des Kuratoriums Deutsche Bestattungskultur betont, dass es Menschen heute darauf ankommt, neue Formen der Trauerbewältigung praktizieren zu können: „Diese können durchaus auch auf dem Friedhof ihren Platz finden, wenn dort mehr Möglichkeiten geschaffen werden als bisher: "Unsere Friedhöfe müssen individueller und bunter werden!“, so die Überzeugung von Andreas Dieckmann.
Positive Spiegelbilder unserer Gesellschaft
Friedhöfe können so positive Spiegelbilder unserer Gesellschaft werden. Sie dokumentieren, wie die Gesellschaft im 21. Jahrhundert den Tod, den Umgang mit dem Sterben und allen damit verbundenen Fragen versteht. In versöhnter Verschiedenheit könnten dann auf unseren Friedhöfen unterschiedliche Grabfelder zu finden sein, die Christen genauso beherbergen wie Menschen ohne eine religiöse Bindung oder auch Mitbürger, die aus fremden Kulturen bei uns eine Heimat gefunden haben.
Dabei spielt auch die Gestaltung des Grabs eine wichtige Rolle. Immer häufiger werden Grabsteine mit individueller Gestaltung und individueller Beschriftung gewünscht.
Moderne Formen des Grabsteins
Die Hinterbliebenen haben die Möglichkeit, ein persönliches Denkmal bei einem Steinmetz Ihrer Wahl fertigen zu lassen. Neben der Form und des Materials haben die Hinterbliebenen die Möglichkeit den Grabstein individuell und nach dem Willen des Verstorbenen gestalten zu lassen. So können Grabsteine mit einem Abbild des Hobbys des Verschiedenen versehen werden wie beispielsweise einem Notenschlüssel für Musikbegeisterte, einem Motorrad für einen begeisterten Biker oder auch einem Fußball für den Fußballfan.
Die Friedhöfe öffnen sich vermehrt für neue Gestaltungsmöglichkeiten. Reglementierungen werden weniger streng gefasst. Neue Konzepte wie Friedhofsgärten und Themengrabanlagen wurden bereits in vielen Gemeinden umgesetzt oder werden derzeit diskutiert. Auf den Friedhöfen entstehen dadurch neue Räume, die für viele Hinterbliebene eine attraktive Alternative darstellen.
Text: Bundesverband Deutscher Bestatter e. V., co