Die Uffenheimer Schülerinnen und Schüler, aber auch die Öffentlichkeit dürfen sich ganz besonders auf den 11. November 2024 freuen. Nach längeren Umbau- und Sanierungsmaßnahmen steht einem Bade- und Schwimmvergnügen jetzt nichts mehr im Wege.
Eigentlich ist das Uffenheimer Hallenbad ein Schulschwimmbad, aber mit Möglichkeit einer öffentlichen Nutzung. Die Sanierung bot die Möglichkeit, mittels besserer Vernetzung des Gesamtkomplexes die Zugangssituation für Menschen mit Handicap zu optimieren. Das heißt, alle Bereiche des Gesamtkomplexes sind jetzt barrierefrei zugänglich. Das Schwimmbecken hat eine Abmessung von zehn auf 25 Meter, den Schwimmern stehen vier Bahnen zur Verfügung.
9,8 Millionen Euro in Projekt investiert
Die Baukosten für das Gebäude betragen brutto rund 9,8 Millionen Euro. Der Planungsbeginn für das in die Jahre gekommene Bad war Anfang 2018. Errichtet wurde das Bad bereits in den 1970er Jahren, konzipiert als Hallenbaukörper mit begehbarem Beckenumgang. Ein „Nebenbaukörper“ mit Funktionsräumen wie Umkleiden, Duschen und anderem war im Erdgeschoss untergebracht, eine Vollunterkellerung nahm Technikräume, Personalräume und ähnliches auf. Eine Anbindung über einen Stichflur sicherte den Zugang zur bestehenden Uffenheimer Schule. Zudem entstand mittels einer vertikalen Erschließung über eine neue Treppe zum Untergeschoss ein Verbindungsflur als schneller Zugang zur Schule. Spannender sind aber die Fragen: Was geschah seit 2018, welche Maßnahmen waren erforderlich? Zunächst waren die behördlichen Voraussetzungen zu klären. Der Antrag auf die schulaufsichtliche Genehmigung wurde am 21. Januar 2019 gestellt, der Genehmigungsbescheid traf am 13. September 2019 bei der Stadt Uffenheim ein. Als „wesentliche Projektdefizite und Planungsziele“ sowie Erfordernisse nennt die Gollachgaustadt:
- Lokale Betonsanierungsmaßnahmen
- energetische Sanierung e (Gebäudehülle, Fassade und Dach)
- optimierte Funktionsabläufe (z. B. Erschließung, Einsehbarkeit für Badpersonal, s kurze Wegeführung und gute Orientierung für die Badegäste)
- größtmögliche und wirtschaftliche Ausnutzung der - vorhandenen Räumlichkeigten (Anpassung des Raumprogramms) unter Berücksichtigung der statischen Gegebenheiten (tragende . Wände) und der geltenden I DIN-Vorschriften bzw. Empfehlungen der KOK (Koordinierungskreis Bäder)
- bauliche Erweiterung von notwendigen Funktionsbereichen (Anbau für Geräteraum und Treppe, Anbau Windfang)
- Kompletterneuerung der abgängigen technischen Anlagen (Lüftung, Heizung, Sanitär, Badewasser, Elektro, MSR)
- Einbau eines Edelstahlbeckens mit Hubboden
- barrierefreie und behindertengerechte Neukonzeption
Mit der Sanierung des Hallenbades werden nun Nutzungskonflikte zwischen den Zielgruppen durch geschickte Besucherlenkung und -führung vermieden. Die notwendigen Einrichtungen für Personen mit Handicap waren ein wichtiger Aspekt der Planung. Bedarfsgerecht wurde in diesem Zusammenhang ein neuer Umkleideraum im direkten Zugangsbereich angeordnet. Im Anschluss befindet sich eine Sanitäreinheit mit WC, Waschbecken und Dusche. Die Abmessungen dieser Räume sind DIN-gerecht. Außerdem sind je eine Sammelumkleide für Damen bzw. Herren in der Hauptumkleide so ausgelegt, dass diese auch von Rollstuhlfahrern genutzt werden können. Die entsprechenden Erschließungsflure und Türbreiten sind entsprechend den Vorschriften ausgeführt. Für den Beckenzugang wird eine behindertengerechte Hubeinrichtung vorgehalten.
Vielfältige Arbeiten wurden gemeistert
Am 21. Oktober erhielt das Architektur- und Ingenieurbüro Heine und Sagstetter von der Stadt Uffenheim den Auftrag für die Leistungsphasen 5 bis 9. In der Einarbeitungsphase wurden verschiedene Vermessungen und Überarbeitungen erforderlich. Die Bestandspläne waren neu zu erstellen. Die neue Gestaltungsplanung und die Ausführungsplanung wurde im März 2022 und Juli/August 2022 fertiggestellt. Mit den Ausschreibungen wurde parallel begonnen, im November 2022 begannen die Betonsanierungsarbeiten, diese wurden dann in drei Teilabschnitten bis zum 7. Juli 2023 fertiggestellt. Parallel dazu wurden die Baumeisterarbeiten im Dezember 2022 begonnen, die Fertigstellung war im Oktober 2023.
Herausforderungen verzögerten Projekt
Für große Sorgenfalten bei den Verantwortlichen sorgten die teils mehrfach notwendigen Ausschreibungen für verschiedene Gewerke, weil sich keine Firmen fanden, die Kapazitäten zur Verfügung hatten. Erschwerend wirkten sich die Corona-Krise, der Ukraine-Konflikt und ein Architektenwechsel aus. Durch diese Umstände hat sich eine Verlängerung der Bauzeit ergeben. Die weiteren Ausbauarbeiten, insbesondere die umfangreiche Gebäudetechnik und das begannen Edelstahlbecken im Juli 2023. Die Fertigstellung aller Innenarbeiten mit betriebsbereitem Schwimmbecken ist nun vollzogen. Diverse Restarbeiten werden ab November erbracht.
Text: Hans-Bernd Glanz
Die beteiligten Firmen gratulieren zur Einweihung!