Da er erste Sonntag im Juli, das ist in diesem Jahr der 7. Juli 2024, prägt die Hesselberggemeinde und die Dörfer rund um die höchste Erhebung Mittelfrankens. Seit mehr als 200 Jahren heißt es „Der Berg ruft“. Die „Berchmess“ in luftiger Höhe genieẞt einen hohen Stellenwert in der Bevölkerung.
Das Fest erinnert an den Besuch des Preußenkönigs Wilhelm III. und seiner Gemahlin Luise, die zusammen mit ihrem Gefolge im Jahr 1803 den Berg besuchten. Für viele „Hesselberger“ ist es nahezu eine Pflicht an diesem Tag den Berg zu erwandern. Der von Sagen und Legenden umwobene Berg sowie freudige und weniger positive Ereignisse stellten die 690 m hohe Erhebung immer wieder in den Mittelpunkt des regionalen Geschehens. In Zeiten des Klimawandels nimmt das Naturdenkmal wiederum eine Hesselberg besondere Stellung ein. Die Artenvielfalt hinsichtlich der vorhandenen Pflanzen und Tierwelt gelte es zu erhalten. Die heimische Bevölkerung trägt mit dem Erhalt beziehungsweise der Neuanlage von Streuobstwiesen, den Entbuschungs- als auch den Schutzmaßnahmen selten gewordener Pflanzen oder Schmetterlingsarten zur Umsetzung der Biodiversität bei.
Zunächst war es eine mehrtägige Veranstaltung mit Jahr- und Viehmarkt. Heute wird nur noch einen Tag gefeiert. Vor der Eröffnung durch Bürgermeister Martin Schachner gilt es eine logistische Herausforderung zu meistern. Alle notwendigen Einrichtungen und Geräte wie Bierzelt und Zubehör, sanitäre Anlagen und die für Kurzweil sorgende Hüpfburg, das Speed-Soccerfeld und die Kinderschminkstation als auch Wassertanks und Stromaggregat müssen vom Tal auf das Hochplateau gebracht werden. Dafür zeichnet der TSV Röckingen verantwortlich, der im Auftrag der Gemeinde das Fest ausrichtet. Die Verkehrsregelung übernehmen in bewährter Weise die Röckinger Feuerwehrleute. Den Gottesdienst zelebriert Pfarrer Michael Fleps und wird - von den Posaunenchören Röckingen und Dambach sowie den Männergesangvereinen Röckingen und Lentersheim musikalisch ausgestaltet.
Ein seit Jahrzehnten bestehendes Alleinstellungsmerkmal auch heuer eingehalten, erst wird wenn der Geistliche gemeinsam mit der Gottesdienstgemeinde einen ersten Schluck aus dem Maẞkrug genommen hat, beginnt der Gottesdienst. Anschließend spielt die Blaskapelle Illenschwang auf. Nach einer Stärkung im Bier- oder im separaten Kaffee- und Kuchenzelt des Soldaten- und Reservistenvereins (SRV) lohnt sich ein Spaziergang über das Hochplateau Osterwiese mit seiner Fernsicht außergewöhnlichen und besonderen Flora. Die Marktstraße und der Kinderflohmarkt lädt zum Flanieren ein und bei der Besichtigung der „Oldtimer“-Traktoren können technische Details ausgetauscht werden.
Text: Walter Oberhäußer,
Fotos: Oberhäußer, C. Treffer
