Die 15. Zeltkerwa in Oberhöchstädt beginnt am Donnerstag, 10. Oktober, und dauert bis zum Sonntag, 13. Oktober. Es ist eigentlich wie in jedem Jahr, und genau das ist das Schöne daran.
Vier Tage lang ausgelassene Stimmung, Spaß, mit Treffen von Freunden und Bekannten, mit gemeinsamen Feiern. Los geht’s Donnerstag um 17 Uhr mit dem Schlachtschüsselessen und dem Bieranstich um 19 Uhr. Am Freitag geht es fetzig weiter. Um 18 Uhr ist Zeltbetrieb, ab 20 Uhr steht „Gaudi Olympiade“ und „Gerald Music“ auf dem Kerwaprogramm.
Alte Traditionen werden am Samstag um 15 Uhr gepflegt, wenn die Ortsburschen den Kerwabaam, die Fichtn, aufstellen. Mit Stimmungsmusik der Blaskapelle Gremsdorf geht es dann ab 20 Uhr im Festzelt weiter.
Gottesdienst und Umzug
Am Sonntag steht natürlich der Gottesdienst zum Gedenken der Kirchenweihe im Fokus. Um 9.30 Uhr lädt Prädikantin Daniela Seren die Gläubigen in die St.-Nikolaus-und-Peter-Kirche ein, um gemeinsam beim Gottesdienst den Ursprung der Kerwa zu feiern.
Sonntag wird ab 11 Uhr leckerer Mittagstisch angeboten, ehe um 13.30 Uhr beim Kerwaumzug auf den Wägen allerlei Reinfälle und lustige Begebenheiten ans Tageslicht kommen. Für die passende musikalische Unterhaltung sorgen die „Heckenmusikanten“. Wer noch Informationsbedarf zu den Pannen der Mitbürger hat, sollte bei der anschließenden Kirchweihpredigt besonders die Ohren spitzen. Im Anschluss daran können die Besucher ab 14.30 Uhr die Pleiten und Pannen ihrer Mitbürger in entspannter Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen ausführlich diskutieren. An allen Kerwatagen gibt es übrigens traditionell fränkische Küche.
Schriftliche Aufzeichnungen aus der Vergangenheit
Zur „Geschichte der protestantischen Pfarrei Oberhöchstädt Dekanats Uehlfeld, Landgerichts Neustadt“ hat der „Pfarrer zu Oberhöchstädt“ Johann Leonhard Maurer 1832 ein Buch verfasst. Unter anderem stütze sich der Geistliche auf eine Chronik von Nikolaus Paulus, einem im Jahr 1829 verstorbenen Einwohner des Ortes. Dieser hatte seine Chronik bis in das Jahr 1828 geführt.
Schriftliche Aufzeichnungen, von denen Pfarrer Maurer schwärmt: „…welche namentlich sehr schätzbare Nachrichten von den früheren Verhältnissen des hiesigen Pfarrortes … enthält.“ Dagegen fand Maurer, der seine Quellen umfassend angibt, in anderen „Werken nur geringe Ausbeute für die Geschichte der hiesigen Pfarrei, jedoch wenigstens Einiges, was am gehörigen Orte mit der Quelle in Erwähnung kommen wird“.
Unterteilt in sechs Abschnitte lässt der Geistliche seine Leser teilhaben an der Zeit vor der lutherischen Reformation über die Zeit von 1536 bis 1627, dann vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Wiederherstellung der Pfarrei Dachsbach bis zum Jahr 1718. Im Abschnitt 1719 bis 1810 wird unter anderem die Trennung der Pfarreien Dachsbach und Oberhöchstädt nachvollzogen, ehe schließlich die Geschichte seiner Pfarrei von 1811 „bis jetzt“ beschrieben wird.
Der sechste Abschnitt schließlich beschäftigt sich mit dem jetzigen „Zustand der Pfarrei Oberhöchstädt“, sprich dem Zustand des Jahres 1832. Ein interessantes Kapitel der Oberhöchstädter Kirchengeschichte, die Pfarrer Maurer auf 108 Seiten beschreibt. Hans-Bernd Glanz