Was passt besser zum Sugenheimer Frühlingsmarkt als warmes Frühlingswetter? Glaubt man der Wettervorhersage, dann werden es am Sonntag, 28. April, bei Sonnenschein um die 20 Grad werden.
Ideale Voraussetzungen also, um den Frühlingsmarkt mit der Familie zu besuchen und einen schönen Tag zu verbringen. Ab 11 Uhr ist der Markt geöffnet. Da gleichzeitig der Nachfolger von Bürgermeister Reinhold Klein gewählt wird, dürfte ein zusätzlicher Anreiz zum Besuch des Frühlingsmarktes sein. Von der Wahl zum Fest oder vom Fest zur Wahl ist dann einerlei.
Markttag ist in Sugenheim somit nicht nur ein Tag zum Einkaufen, sondern meist auch der erste schöne Sonntag im Jahr bei dem man sich mit seinen Freunden und Bekannten treffen und miteinander plaudern kann.
Aussteller aus Sugenheim und der Region sind angekündigt, sie werden ihre gemischten frühlingshaften Angebote präsentieren. Der Markt bietet eine perfekte Gelegenheit, die Vielfalt der hiesigen Region zu entdecken und zu genießen. Apropos genießen: Selbstverständlich muss keiner der Besucher hungrig und durstig nach Hause gehen. Neben den Ständen mit Essen und Trinken haben auch die Gasthäuser leckeres aus Küche und Keller im Angebot.
Pflanzentauschbörse während des Frühlingsmarkt
Der Heimat- und Gartenbauverein Ehegrund Sugenheim beteiligt sich am Sugenheimer Frühjahrsmarkt mit einer Pflanzentauschbörse. Beginn ist um 11 Uhr in der Hauptstraße. Bürgerinnen und Bürger können Pflanzen anliefern, die der Verein bis 10 Uhr am entgegennimmt. Stand Interessierte, die nichts zum Tauschen haben, können auch Pflanzen gegen eine kleine Spende erwerben. Zudem werden von einer örtlichen Gartenbaufirma auch regionale Pflanzen aus fränkischen Anbau zum Verkauf geboten.
Sonderausstellung im Spielzeugmuseum
Zur Unterhaltung der Gäste spielen die Sugenheimer Musikanten der Freiwilligen Feuerwehr ein Standkonzert. Nachwuchs-Schnäppchenjäger finden beim Kinder-Flohmarkt Frühjahrsmarkt und Gebrauchtes am Gutes von den Gleichaltrigen für das eigene Kinderzimmer.
Dazu lohnt sich vielleicht ein Rundgang durch das Spielzeugmuseum im Alten Schloss. Jan K. Kube und seine Frau Manuela zeigen in sieben Räumen Kinderträume aus verschiedenen Epochen. Dazu gehören beispielsweise Puppen und Puppenstuben, -küchen, Blechspielzeug, Zinnfiguren und vieles mehr.
Die Sonderausstellung rückt in diesem Jahr „Marktredwitzer Tonfiguren des 19. Jahrhunderts“ in den Mittelpunkt. Sie wurden in Handarbeit gefertigt und bemalt. Rund 300 Figuren sind zu sehen. Das Museum hat von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
Bürgermeisterwahl von 8 bis 18 Uhr
Weitaus länger als der Frühlingsmarkt haben natürlich die Wahllokale in Sugenheim und den Ortsteilen geöffnet. Von 8 bis 18 Uhr kann in der Gemeinde die Stimme abgegeben und der Nachfolger von Bürgermeister Reinhold Klein gewählt werden. Rund 2400 Einwohner zählt die Marktgemeinde Sugenheim, wovon nach letzter Zählung 1917 wahlberechtigt sind, kleine Veränderungen sind bis zum Wahltag aber noch möglich. Wie bei Kommunalwahlen in Bayern seit geraumer Zeit üblich, dürfen in Sugenheim ansässige Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union mitwählen.
Kandidaten im Blick
Der demokratischen Entscheidung stellen sich Günther Schell (Freie Wähler Oberer Ehegrund) und Toni - Schiefer (SPD). (SPD). Beide bringen kommunalpolitische Erfahrung mit. Schell arbeitet derzeit als Kämmerer, also als Herr über den Haushalt, in Iphofen und kann damit sein Wissen rund um · Gemeindefinanzen in die Waagschale werfen. Zudem ist Günther Schell seit 2002 Gemeinderat.
Toni Schiefer kann dagegen auf kommunalpolitisches Wirken im Rat seit 2014 zurückblicken und ist seit 2020 stellvertretender Bürgermeister, Schell seit dem gleichen Jahr zweiter Stellvertreter Reinhold Kleins.
Es bewerben sich also zwei Männer um das Amt des Gemeindeoberhauptes, die kommunalpolitisch absolut keine Neulinge sind und die beiden die Voraussetzungen mitbringen, eine Kommune wie Sugenheim samt ihren zehn Gemeindeteilen Deutenheim, Dutzenthal, Ezelheim, Hürfeld, Ingolstadt, Krassolzheim, Krautostheim, Neundorf, Rüdern und Ullstadt zu leiten.
Gemeinde zwischen Frühlingsmarkt und Wahlkampf
Günther Schell kann bei der Wahl neben den Freien Wählern Oberer Ehegrund auch auf die Unterstützung der Christlich Sozialen Union, der CSU, bauen. Für Toni Schiefer als Bürgermeister haben sich im Vorfeld der Wahl die SPD und die Unabhängigen Wähler Sugenheim (UWS) ausgesprochen. Die fünfte im Ratsgremium vertretene Gruppierung Freie Wähler Ullstadt hat keine Wahlempfehlung für einen der Kandidaten ausgesprochen.
Für was stehen die Kandidaten?
Schell zählt sich „zum bürgerlich-konservativen Lager“, ist ehrenamtlich beispielsweise als Vorsitzender der Feldgeschworenenvereinigung Scheinfeld engagiert. Zu den herausragenden Aufgaben der Gemeinde Sugenheim zählt er trotz der hohen Kosten, die in den kommenden Jahren kaum finanziellen Spielraum für andere Vorhaben lassen, die Sanierung der Ehegrundschule. Würde man die Sanierung nicht angehen, so sei vorhersehbar, dass die Kinder irgendwann nach Scheinfeld müssten. Und ein bezahlbarer, barrierefreier Wohnraum müsse im Fokus des Marktes Sugenheim stehen.
Den engen Finanzrahmen während der Schulsanierung sieht auch Toni Schiefer. Trotzdem gäbe es kleinere Probleme, die auch ohne große finanzielle Spielräume zu lösen seien, findet er. Zudem will er sich um Flächen für die Gewerbeansiedlung starkmachen und sich um die Jugend, zu der er aus seiner Vereinsarbeit einen guten Draht habe, kümmern. Dies sei eine „Herzensangelegenheit“, so Schiefer.
So haben die Bürger am Sonntag die Wahl zwischen zwei Kandidaten, die teils unterschiedliche Schwerpunkte im Fokus haben, aber optimale Voraussetzungen für das Amt des Sugenheimer Bürgermeisters mitbringen.
„Das Wahllokal in Sugenheim, das Schäferhaus, befindet sich mitten im Marktgeschehen. Um eine Anfahrt mit dem PKW zum Wahllokal zu ermöglichen, ist eine entsprechende Verkehrsführung nötig. Es stehen Parkplätze vor Ort ausschließlich für die Zeit des Wahlgangs zur Verfügung“, schreibt die Gemeinde.
Text: Hans-Bernd Glanz
Fotos: Rainer Fritsch