Vom Donnerstag, 10., bis zum Montag, 14. Oktober, feiern die Ermetzhöfer wieder ihre Kirchweih. Erinnert wird dabei der Ursprung der Kirchweih, der Weihe der Heilig-Kreuz-Kirche in der Ortsmitte.
Der feierliche Gottesdienst mit Dekan Max von Egidy beginnt am Sonntag, 13. Oktober, um 10.15 Uhr. Zu einer echten fränkischen Kirchweih gehören aber auch die Pflege des Brauchtums, deftige Spezialitäten der fränkischen Küche, Spaß und Unterhaltung. Damit das alles während der Kirchweih in Ermetzhofen garantiert ist, haben die örtlichen Vereine gemeinsam ein buntes Programm zusammengestellt.
Los geht’s am Donnerstag, wie sollte es in der hiesigen Gegend anders sein, mit Schlachtschüssel- und Bratwurstessen. Gastgeber im Dorfhaus ist der Posaunenchor. Der Freitag dient zur Erholung vor den Haupttagen der Kerwa.
Am Samstag ist ab 17 Uhr Festbetrieb im Dorfhaus. Diesmal sorgt der Dorfverein für die Gäste, während „Andi O.“ die Besucher musikalisch unterhält.
13.30 Uhr ist der traditionelle Umzug der Ortsburschen und -madli
Der Sonntag startet für die Gläubigen mit dem Kirchgang um 10.15 Uhr. Nach dem kirchlichen folgt um 13.30 Uhr das „weltliche Geschehen“. Traditioneller Höhepunkt einer fränkischen Kerwa ist der Umzug der Ortsburschen und -madli.
Auf die Schippe nehmen, so lässt sich der Gaudiwurm umschreiben. Und auf die berühmte Schippe werden diejenigen Mitbürger genommen, die sich während des vergangenen Jahres eine Schandtat erlaubt hatten, einfach vom Pech verfolgt waren oder deren Pannen ans Licht gekommen und es wert sind, öffentlich „gespielt“ zu werden. Meist geschieht das zur Gaudi der Zuhörer und weniger der Mitbürger, die einen gewissen Spott ertragen müssen. Wer die Geschehnisse etwas ausführlicher dokumentiert haben möchte, sei auf die anschließende Kerwapredigt verwiesen.
Danach lädt der Kindergarten-Freundeskreis zu Kaffee und Kuchen ins Dorfhaus ein. Mit Hüpfburg, Kinderschminken und einem Zauberer ist für Spaß und Unterhaltung der Kleinen gesorgt. Der Festbetrieb beginnt wieder um 17 Uhr im Dorfhaus, bewirtet werden die Besucher durch den Feuerwehr-Verein.
Kirchweihausklang am Montag um 16 Uhr
Am Montag steht das Dorfhaus den Gästen zum Kirchweihausklang bereits um 16 Uhr zu Kaffee und Kuchen offen. Anschließend ist Festbetrieb mit Bewirtung durch den örtlichen Verein für Gartenbau- und Landespflege. Wichtig für alle hungrigen und durstigen Gäste: Für Essen und Trinken ist an jedem Tag gesorgt (Küchenschluss ist an allen Tagen um 21 Uhr).
Der christliche Ursprung der Kirchweih ist auch in Ermetzhofen überliefert. Erwähnt wird Ermetzhofen in Kirchenbüchern zum ersten Mal im Jahr 1202 unter dem Namen „Ernbrechtshofen“. Unter dem Namen „Ernbretshofen“ taucht der Ort 1337 auf, als der Bischof von Würzburg ihn zur selbstständigen Pfarrei erhebt. Der heute noch gültige Name Ermetzhofen setzt sich wohl zu Anfang des 16. Jahrhunderts durch. Der christliche Glaube breitete sich in Franken um das Jahr 687 aus. Schon zur Mitte des 8. Jahrhunderts war Ermetzhofen dem durch Bonifatius gegründeten Bistum Würzburg unterstellt. Evangelisch waren die Bewohner ungefähr seit 1527. An der Stelle einer früheren Kapelle wurde 1698 die erste Kirche gebaut - Anlass zur Kirchweihfeier in Ermetzhofen. Hans-Bernd Glanz