Der europaweite Aktionstag rund um den 3. Juni soll zum einen auf die zunehmenden Verkehrsprobleme durch motorisierte Fortbewegungsmittel aufmerksam machen, vor allem aber das Fahrrad als umweltfreundliches und gesundes Fortbewegungsmittel präsentieren. Der Tag des Fahrrads wurde 1998 ins Leben gerufen.
Gerade der Umweltgedanke im innerstädtischen Verkehr lässt viele Menschen auf den „Drahtesel“ umsteigen, doch laut einer aktuellen Umfrage fühlen sich 40 Prozent aller Befragten auf ihrem Gefährt nicht sicher. Die Ursachen sind unterschiedlich: rücksichtslose Autofahrer, zu viel Verkehr und zu hohe Geschwindigkeiten motorisierter Verkehrsteilnehmer.
Eine im Auftrag des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V.) durchgeführte Studie des Frauenhofer Instituts geht sogar davon aus, dass bis zu 19 Millionen Tonnen CO₂ im Verkehr eingespart werden können. Dafür müsste der Radverkehrsanteil an Wegen bis 30 Kilometer Länge bis 2035 verdreifacht und die Verkehrsemissionen im Nahbereich um 34 Prozent reduziert werden. 19 Millionen Tonnen CO, -Äquivalente können jährlich eingespart werden, wenn die Radwege hervorragend ausgebaut, gute Schnittstellen mit Bus und Bahn geschaffen und die Kommunen fahrradfreundlich mit kurzen Wegen geplant werden.
Das Institut hat verschiedene Szenarien für die Berechnung zugrunde gelegt, von der derzeitigen Verkehrspolitik bis hin zum „Fahrradland-Plus“, der konsequenten Umsetzung von radverkehrsfördernden Maßnahmen. Im besten Szenario ist eine Steigerung des Radverkehrsanteils um mehr als das Dreifache bis zum Jahr 2035 möglich - von derzeit 13 auf 45 Prozent.
Sicherheit als oberstes Gebot für Fahrradfahrten
Um das Einsparpotenzial voll auszuschöpfen, muss sich auch das Sicherheitsgefühl Verwendung und die in der kalten Jahreszeit verändern. Der aktuelle Stand sieht so aus, dass sich in der warmen Jahreszeit die Fahrradnutzung hierzulande verdoppelt.
Während 48 Prozent ganzjährig mit dem Bike unterwegs sind, steigen 52 Prozent erst bei milderen Temperaturen wieder aufs Rad - so das Ergebnis des aktuellen Sinus Fahrrad-Monitors.
Gerade angesichts der aktuellen Klimaschutzdiskussion sollte das Potenzial des Fahrrads nicht unterschätzt werden. Rund die Hälfte der städtischen Pkw-Fahrten sind unter fünf Kilometer lang. Nach Schätzungen des Verkehrsministeriums könnten pro Jahr 7,5 Millionen Tonnen CO, eingespart werden, wenn 30 Prozent der Pkw-Fahrten in Städten unter sechs Kilometer auf das Fahrrad umgelagert würden (dann läge die jährliche Fahrleistung bei durchschnittlich 1000 Kilometer je Einwohner).
Über die Hälfte fährt ohne Kopfschutz
Umso wichtiger ist es, alte Gewohnheiten aufzubrechen und in der Fahrradsaison 2024 auf volle Sicherheit zu setzen. Dazu gehört ein optimal passender Helm, denn immer noch steigen 53 Prozent der Radl-Fans ohne Kopfschutz auf den Sattel.
Generell sollte man Unfällen und Stürzen bestmöglich vorbeugen. Dazu gehört, sich an die Straßenverkehrsordnung zu halten und sich als Fahrradfahrer eher defensiv zu verhalten, denn das Auto ist der „stärkere“ Verkehrsteilnehmer. Zudem gefragt sind eine besondere Aufmerksamkeit beim Rechtsabbiegen sowie gute Sichtbarkeit durch Licht und Reflektoren, besonders bei Regen und Dunkelheit.