Der Welttag des Hörens („World Hearing Day“ bzw. „International Ear Care Day“) findet jedes Jahr am 3. März statt. Der weltweite Aktionstag lenkt die globale Aufmerksamkeit auf die Prävention und Versorgung von Hörminderungen und auf die Bedeutung des Gehörs.
Viele ignorieren laut Studien ihren Hörverlust oder lassen eine bestehende Hörminderung nicht ärztlich versorgen. Deshalb klären die Weltgesundheitsorganisation und der Bundesverband der Hörsysteme-Industrie e.V. zum 14. Welttag des Hörens über eine bessere Prävention und Versorgung von Hörminderungen auf. Unter dem Motto „Das Leben gehört gehört!“ informieren Experten für Hörgesundheit wie Hörakustiker, HNO-Ärzte und Audio-Therapeuten Menschen in Deutschland über die Vorteile rechtzeitiger Hörversorgung sowie die Vermeidung möglicher gesundheitlicher Folgen, die mit einer unversorgten Schwerhörigkeit in Beziehung stehen könnten.
Der Welttag des Hörens am 3. März 2024 macht auf Ursachen, Risiken und mögliche Folgen von Hörminderungen aufmerksam und zeigt geeignete Wege zur Prävention, frühen Diagnose und bestmöglichen Versorgung. Rund um den Aktionstag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bieten Hörakustiker und Institutionen in ganz Deutschland Aktionen, Hörtests und Beratungen an. Durch den Thementag soll das Bewusstsein für den Hörsinn geschärft werden.
12% der Deutschen sind schwerhörig
Gemäß den WHO-Kriterien liegt die Prävalenz von Schwerhörigkeit in Deutschland bei 12 Prozent. Das bedeutet, dass etwa 10 Millionen Menschen in Deutschland schwerhörig sind. 5,8 Millionen Deutsche über 15 Jahren haben zudem einen beeinträchtigenden Hörverlust von mehr als 35 Dezibel - davon sind lediglich zwei Millionen mit Hörsystemen versorgt.
Zum Gelingen des Welttages in Deutschland, Österreich und der Schweiz tragen Hörakustiker, HNO-Ärzte, Unternehmen, Kultureinrichtungen, Vereine und andere Akteure mit vielfältigen Ideen, Aktionen, Informations- und Aufklärungsangeboten bei. Seinen hohen Stellenwert unterstreicht die Schirmherrschaft des Bundesgesundheitsministers Prof. Dr. Karl Lauterbach. Dieser sagt: „Während wir die Augen auch mal bewusst schließen können, sind die Ohren auf Dauerempfang. Im Alltag ist das Gehör für die Kommunikation, für die Orientierung und zum Schutz vor Gefahren in ständigem Einsatz. Umso wichtiger ist es, mögliche Beeinträchtigungen früh zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken. Hörminderung birgt nicht nur Gefahren für den Alltag, sie kann bis zu Vereinsamung führen. Gezielte Vorso kann das verhindern."
Altersbedingte Schwerhörigkeit setzt bereits ab dem 50. Lebensjahr ein
Ab dem 50. Lebensjahr setzt in der Regel die Schwerhörigkeit im Alter (Presbyakusis) ein - oftmals schleichend, manchmal auch jahrelang unbemerkt und dadurch unbehandelt. Lässt man einen Hörverlust unbehandelt, fallen die Teilnahme an Gesprächen mit mehreren Personen, das Telefonieren, Fernsehen und die Teilnahme am Straßenverkehr immer schwerer - man verliert Sicherheit und Lebensqualität. Die zentrale Forderung des Welttags des Hörens lautet, gesetzlich Kranken versicherten ab dem 50. Lebensjahr eine regelmäßige Überprüfung ihres Gehörs durch den HNO-Facharztals reguläre Vorsorgeleistung anzubieten, um die Hörgesundheit zu fördern und Folgeerkrankungen zu vermeiden.
Welches Hörgerät passt zu mir?
Wenn eine Schwerhörigkeit festgestellt wurde, sollte man sich im nächsten Schritt beim Hörakustiker des Vertrauens über die verschiedenen Hörgeräte und Möglichkeiten informieren. Die Produkte und Modelle der Hörsysteme Hersteller sind vielfältig und individuell. Für die unterschiedlichen Anforderungen der jeweiligen Träger finden Hörakustiker das individuell passende Modell, natürlich auch im Wunsch-Design. Hörgeräteträger haben häufig den Anspruch, ein kleines, leichtes, unauffälliges, ästhetisch ansprechendes und bequemes Modell zu finden, das ihre Hörminderung bestmöglich ausgleicht. Diesen Anspruch erfüllen Produkte aller namhaften Hersteller. Dennoch gibt es bei der technischen Ausstattung große Unterschiede. So gibt es Hörgeräte mit den verschiedensten Funktionen, wie die kabellose Anbindung an Smartphones, TV-Geräte und andere Unterhaltungstechnik oder wie die automatische Anpassung an jede Hörsituation durch verschiedene voreinstellbare Hörprogramme. Einige Hörgeräte können auch situationsabhängig und in Echtzeit Störgeräusche dämpfen, damit der Trägergespräche in lauten Umgebungen problemlos folgen kann.
Betroffene erhalten zumeist Geräte zum Probetragen und zum Vergleich. Durch das Probetragen gibt es bereits erste Erfolge, zum Beispiel, dass auch in größeren Gesprächsrunden keine Verständigungsprobleme mehr auftreten. In Folgesitzungen stellt der Hörakustiker das Hörsystem mehr und mehr auf die individuellen Anforderungen des Trägers ein und führt bei Bedarf ein Hörtraining durch, um verlerntes Hören wieder zu gewinnen, bis der Nutzer am Ende bestmöglich versorgt ist. Der Hörakustiker steht dabei für alle auftretenden Fragen zur Verfügung. Text: welttag-des-hoerens.de, buhi.org
Endlich wieder jedes Flüstern verstehen! Auf ein gutes Gehör sollten Sie nicht verzichten!