Ob für Brennholz, die jährliche Baumpflege oder das professionelle Fällen von Bäumen – Kettensägen helfen bei vielen Arbeiten im eigenen Garten und in der Forstwirtschaft.
Die benzinbetriebenen oder elektrischen Gartenhelfer sind in verschiedenen Ausführungen und Preisklassen erhältlich. Nutzer sollten sich bewusst sein, dass der Umgang mit einer Kettensäge Risiken birgt. „Der unsachgemäße Umgang mit einer Motorsäge kann sehr gefährlich werden und zu schweren Verletzungen führen“, so ein Experte für Arbeitssicherheit. „Hobbygärtner sollten die richtige Arbeitstechnik erlernen und geeignete Schutzkleidung tragen, um sich vor Unfällen zu schützen.“
Elektrische oder kraftstoffbetriebene Kettensäge?
Je nach Einsatzgebiet können Nutzer sich für eine elektrische oder kraftstoffbetriebene Kettensäge entscheiden: Elektrosägen sind vor allem für leichtere Arbeiten geeignet, wie zum Ausästen, für Pflegeschnitte oder das Zurechtschneiden von Brennholz. „Sägen mit Elektromotor sind leiser, leichter und wartungsärmer, haben jedoch eine geringere Leistung im Vergleich zu kraftstoffbetriebenen Kettensägen“, erläutert der Experte.
Je nachdem, ob es sich um einen 2-Takt- oder 4-Takt-Motor handelt, laufen Kraftstoff-Kettensägen mit einem Benzin-Öl-Gemisch oder nur mit Benzin. Im Gegensatz zu Elektrosägen bieten benzinbetriebene Kettensägen eine höhere Flexibilität, da Nutzer nicht auf ein Stromnetz angewiesen sind und Kraftstoff schnell nachgefüllt werden kann. Darüber hinaus bieten die Modelle mit Kraftstoff eine sehr hohe Leistung. Haben Sie sich für den passenden Kettensägentyp entschieden, sollten Sie beim Kauf auf die CE-Kennzeichnung achten. Damit bestätigen die Hersteller, dass ihr Produkt die in der EU geltenden Produktanforderungen hinsichtlich Sicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz erfüllt. Außerdem muss der Kettensäge eine EG-Konformitätserklärung beiliegen, die bescheinigt, dass das Gerät nach den europäischen Bauvorschriften hergestellt wurde.
Sicherheit geht immer vor!
Um Risiken bei der Arbeit mit der Kettensäge zu minimieren, sollten einige Sicherheitsvorgaben beachtet werden: Vor Beginn der Arbeiten ist für einen sicheren, rutschfesten Stand und genügend Platz zu sorgen. Im Fallwinkel des Holzes darf sich niemand aufhalten. Während der Sägearbeiten sollte immer eine aufmerksame Person in Reichweite sein, falls es doch zu einem Unfall kommt. Damit auch der oder die Führende der Kettensäge nicht von Ästen getroffen wird, sollten Arbeiten über dem Kopf vermieden werden. Nutzer müssen immer mit beiden Händen die Säge bedienen, um möglichst viel Kontrolle zu haben. „Beim Ansetzen der Motorsäge darf die Kettenspitze nicht von unten nach oben geführt werden, da es sonst zu einem sogenannten Kickback kommen kann“, mahnt der Experte. „Die Kettensäge schlägt dann schnell und mit großer Kraft zurück oder nach oben, so dass die Säge in Richtung Gesicht und Oberkörper geschleudert wird.“
Benzinbetriebene Motorsägen erzeugen giftige Abgase, deshalb sollten Nutzer mit diesen Geräten immer im Freien und nicht in geschlossenen Räumen arbeiten. Da bei Benzinmotorsägen der Auspuff nahe am Tankstutzen liegt, darf beim Betanken kein Benzin in den Auspuff gelangen, hier herrscht akute Explosionsgefahr! Es empfiehlt sich, einen Einfülltrichter zu verwenden, auch um die Umwelt zu schützen. Beim Starten der Motorsäge muss die Kettenbremse, die zudem als vorderer Handschutz ausgelegt ist, angezogen und die Säge gut am Boden gesichert sein, ohne, dass die Kette den Boden berührt. Vor Arbeitsbeginn ist die Kettenbremse durch bewusstes auslösen bei laufender Säge zu überprüfen. Die Säge muss sofort stillstehen. Bei Arbeitsende sollten Nutzer weiterhin aufmerksam sein, denn die Kette läuft auch nach loslassen des Gashebels noch kurz nach bis zum endgültigen Stillstand.
„Wer eine Kettensäge im Beruf verwenden, in öffentlichen Wäldern arbeiten oder mit der Säge auf fremden Grundstücken hantieren will, der muss den sogenannten Motorsägenschein absolvieren“, sagt der Experte. Bei gewerblicher Nutzung hat der Arbeitgeber den sicheren Umgang mit dem Arbeitsmittel „Motorsäge“ in einer Gefährdungsbeurteilung zu beschreiben. Auch für Privatpersonen ist ein solcher Schein ratsam, da besonders die Grundlagen der Nutzung von professionell geschultem Personal fachlich korrekt gelehrt werden. Nutzer erhalten in den Kursen das notwendige Fachwissen in Theorie und Praxis sowie die notwendige Qualifikation, um an Bäumen oder in der Forstwirtschaft zu arbeiten.
Tragen Sie angemessene Sicherheitskleidung!
Eine wichtige Schutzmaßnahme gegen Verletzungen ist das Tragen angemessener Sicherheitskleidung. Sie sollte funktionell sein und die Bewegungsfreiheit nicht einschränken. Im Idealfall schützt sie vor herabfallenden Ästen, umherfliegendem Splittern, Lärm und Schnittverletzungen. Zur Grundausrüstung gehören Schutzhelm mit Gesichtsschutz, Gehörschutz, Schnittschutzhose, Schnittschutzstiefel, Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen und schnittfeste Handschuhe. „Schutzkleidung ist kein Garant für absolute Sicherheit, aber sie reduziert das Risiko von Verletzungen erheblich und sollte daher immer getragen werden“, erklärt der Experte. PM TÜV-Verband e. V.