MVZ Burgbernheim: Der Neubau wird bezogen

MVZ Burgbernheim: Der Neubau wird bezogen

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Medizinisches Versorgungszentrum bereits da - Physiopraxis ab Oktober im Haus - Tag der offenen Tür am Dienstag, 3. Oktober.

MVZ Burgbernheim: Der Neubau wird bezogen

Text und Fotos: Hans-Bernd Glanz

Nach rund eineinhalb Jahren Bauzeit steht in Burgbernheim anstelle einer ehemaligen Scheune ein funktionaler, auch ansprechender optisch Neubau. Mittlerweile ist das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) mit Geschäftsführer Dr. Matthias Krause in dieses Ärztehaus eingezogen, die Praxis ist seit 18. September geöffnet.

Ergänzend zum MVZ, dass die Stadt Burgbernheim seit vier Jahren betreibt, wird mit Raymund Golla im Oktober ein Physiotherapeut im Obergeschoss das Angebot für Patienten ergänzen. Bei einem Tag der offenen Tür am Dienstag, 3. Oktober, dem „Tag der deutschen Einheit“, besteht für Interessierte Gelegenheit, das Gebäude samt seinen Einrichtungen im Ortskern ausführlich in Augenschein zu nehmen.

Kosten von rund 2,5 Millionen Euro

Rund 2,5 Millionen Euro hat die Stadt Burgbernheim in die Hand genommen, um ein modernes, helles und großzügiges Gesundheitszentrum schaffen. Die bisherigen Räume des MVZ waren mit rund hundert Quadratmetern deutlich zu klein geworden und damit räumlich beengt, was bei den Stadtoberen den Entschluss reifen ließ, das neue Gebäude an der Ecke zu Marktplatz/Rodgasse zu bauen. Die Fläche, auf der Patienten versorgt und betreut werden können, hat sich mit nun rund 260 Quadratmetern also weit mehr als verdoppelt und bietet damit optimale Bedingungen für Behandlung und Personal.

Den finanziellen Kraftakt stemmte die Kommune nahezu im Alleingang, lediglich für den Abriss des bestehenden Gebäudes konnten öffentliche Mittel abgerufen werden.

Für Patienten gibt es im barrierefreien Erdgeschoss drei Behandlungszimmer, wobei ein Arztzimmer mittels einer Schiebetür von den anderen Räumen abgetrennt werden kann. Der große Vorteil dabei: Sind Patienten beispielsweise mit Corona infiziert, können diese im separaten Trakt versorgt werden und kommen so nicht mit anderen Patienten in Kontakt, erläuterte Burgbernheims Bürgermeister Matthias Schwarz bei einer Begehung des MVZ. Patienten betreten das MVZ üblicherweise über den Haupteingang in der Rodgasse, ein zweiter Zugang ist vom Marktplatz über den Hinterhof möglich.

Technisch auf dem aktuellen Stand

Sehr gut aufgestellt sieht Dr. Matthias Krause die Praxis am neuen Ort. Das Team mit der ärztlichen Leiterin, der Allgemeinmedizinerin Carolyn Kunze an der Spitze, habe in den vergangenen Tagen und Wochen fleißig angepackt und die Zeit der dreiwöchigen Schließung mit dem Umzug und der Neueinrichtung der Praxisräume ausgezeichnet genutzt.

Auf technischem Gebiet sei man topaktuell, also auf dem allerneuesten Stand, so Dr. Krause. Das bedeutet beispielsweise, dass „Lauterbachsachen“ wie das E-Rezept ohne Probleme ausgestellt werden können - mit einer Einschränkung: Patienten müssen dafür stets ihre Versichertenkarte dabeihaben, und diese werde immer wieder mal vergessen. Dr. Krause: „Da sind uns dann die Hände gebunden. Für ein Rezept braucht man die Karte.“ Wobei es bei offensichtlichen Notfällen wohl auch Ausnahmen von der Regel geben könne.

Das Praxisteam von Carolyn Kunze mit Nadine Foley, Jessica Frühauf, Olga Lichtner und Barbara Beisbart wird im ärztlichen Bereich von Dr. Wolfgang Brockhaus als Internist, Hämatologe und Internistischer Onkologe unterstützt. Dazu kommt Pawel Klin als Allgemeinarzt.

Mit der technischen Ausstattung wie dem Langzeit-EEG sei sowohl aus medizinischer Sicht wie auch auf technischer Seite die umfangreiche Versorgung der Patienten in den neuen Räumen des MVZ gewährleistet, betont Dr. Matthias Krause.

Krause ist sich auch sicher, dass trotz der Neueröffnung einer Arztpraxis im Nachbarort Marktbergel das Medizinische Versorgungszentrum nicht an Patientenmangel leiden wird. Für den Landkreis prognostiziert er in den kommenden Jahren ohnehin einen massiven Ärztemangel. Geschuldet sei das dem Altersdurchschnitt der praktizierenden Ärzte, der bei 55 Prozent der ansässigen Mediziner bei über 60 Jahren liege. Dazu kommen massive Probleme im Gesundheitswesen, weil junge Ärzte kaum noch Praxen auf dem Land beziehen. Sie wollen das Risiko einer Selbstständigkeit mit zu Beginn teils hoher Verschuldung nicht mehr eingehen. Nicht zuletzt seien ein geregeltes Einkommen mit festen Arbeits- und Urlaubszeiten attraktiv.

Eine optimale Ergänzung des MVZ bieten die Physiotherapieräume von Raymund Golla im Ober- und Dachgeschoss. Der frühere Rothenburger Handballspieler ist bestens ausgebildet und bietet Patienten, denen entsprechende Therapien verordnet werden, einen kurzen Weg. Die Räume oberhalb des Medizinischen Versorgungszentrums sind barrierefrei mit dem Aufzug zu erreichen und sind neben verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten mit Duschen im Frauen- und Männerbereich mit einer ebenfalls barrierefreien Toilette ausgestattet. Personen mit einem vorübergehenden oder dauerhaften Handicap werden die sicher zu schätzen wissen. Dazu gibt es für das MVZ und die Physiotherapie Parkplätze in unmittelbarer Nähe des neuen Gebäudes.

Nicht zuletzt bietet Golla in seinen Räumen eine umfassende modernster Ausstattung Geräte für den Physiound Fitnessbereich, für einzelne Personen oder Gruppenstunden, für die ein eigener Gymnastikraum zur sportlichen und gesundheitsfördernden Betätigung eingerichtet wurde. Ab Montag, 2. Oktober, steht die Praxis von Raymund Golla, dessen Frau Aneta das Büro leitet, den Interessierten zur Verfügung, am Dienstag, 3. Oktober, kann sich beim Tag der offenen Tür dann die Öffentlichkeit ein Bild von den hellen und bestens ausgestatteten Räumen machen. Mit dem Fitness-Studio im Obergeschoss sieht Bürgermeister Matthias Schwarz auch Vorteile für die Nutzer. Es sei eben keine „Mucki-Bude“, sondern ,,gesundheitsorientiertes Training“ oder neudeutsch „Medical fitness“, sprich Gerätetraining unter Anleitung eines Physiotherapeuten. Der habe ursprünglich den Außenbereich der Stadt als künftigen Standort seiner Praxis im Auge gehabt. Mit dem Neubau habe man ihn aber in die Altstadt locken können, so Matthias Schwarz. Grundgedanke der Stadt sei schon vor rund vier Jahren gewesen, die langfristige medizinische Versorgung der Einwohner, auch die der umliegenden Orte, sicherzustellen, SO der Bürgermeister. Deswegen hatte man sich entschlossen, ein Medizinisches Versorgungszentrum zu gründen.

Die Stadt war Gründer des MVZ Burgbernheim GmbH und ist jetzt Besitzerin und Vermieterin des neuen Hauses am Marktplatz, hat mit der medizinischen Versorgung aber nichts zu tun. Die liegt weiterhin in den Händen von Geschäftsführer Dr. Matthias Krause und dem Team des MVZ, dass damit die bisherige Erfolgsgeschichte in den neuen Räumen weiterschreiben kann.


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