Was im Jahr 2012 mit einer Radtour des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann begann, ist über zehn Jahre später endlich Wirklichkeit: die Generalsanierung des Alten Landgerichts und die Neugestaltung des Gustav Weisskopf Museums.
Seit Jahrzehnten war sich die Stadt Leutershausen des maroden Zustands des Alten Landgerichts schmerzlich bewusst, doch die längst überfällige Sanierung stellte für unsere kleine Kommune eine wahrhafte Mammutaufgabe dar. Heute immer noch liebevoll „Altes Landgericht“ genannt, hat das Gebäude eine lange und spannende Geschichte zu erzählen und wurde im Laufe der Zeit für die unterschiedlichsten Zwecke genutzt. Heute zählt unser Altes Landgericht zu den Wahrzeichen der Stadt. Mit Hilfe zahlreicher Förderungen ist es gelungen, für das stark sanierungsbedürftige Gebäude eine Finanzierung zu erschaffen, die der Stadt ermöglicht hat, sowohl das historische Gebäude zu sanieren als auch das Museum für den berühmtesten Sohn der Stadt, Gustav Weisskopf, in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.
Mit dem „Gustav Weisskopf Museum Pioniere der Lüfte“ ist ein modernes und attraktives Museum entstanden, in dessen Zentrum Gustav Weisskopf und das Rätsel um den ersten Motorflug der Menschheit stehen: Mit welchen Herausforderungen hatte Weisskopf zu kämpfen und welche Hinweise gibt es für seinen Erstflug? Die Antworten auf all diese Fragen sowie zahlreiche Experimentier- und Mitmachstationen versprechen den Besuchern ein echtes Erlebnis. Neue Veranstaltungsräumlichkeiten bieten für alle Leutershäuser einen neuen Ort der Begegnung und werten das kulturelle Leben in unserer Heimatstadt weiter auf. Wir freuen uns, wenn Sie am 15. und 16. September mit uns die große Eröffnung feiern. Es erwartet Sie an diesem Wochenende ein Fest mit Livemusik, gutem Essen und abwechslungsreichem Entertainment!
Markus Liebich
1. Bürgermeister
Dr. Laura Gebauer
Projektleitung Museum
Die Museumslandschaft Westmittelfrankens wird um ein bedeutendes Technikmuseum größer: In der Altstadt Leutershausens wird das „Gustav Weisskopf Museum - Pioniere der Lüfte“ eingeweiht. Die Stadt Leutershausen hat dazu das Landgericht umfassend saniert und instand gesetzt sowie für die Nutzung als Museum umgebaut. Mit knapp zwölf Millionen Euro Kosten ist es eine der größten Investitionen der Stadt Leutershausen in den letzten Jahrzehnten.
Die gebürtige Leutershäuserin Dr. Laura Gebauer hat die Präsentation wissenschaftlich fundiert vorbereitet und war auch an der Umsetzung der Schau maßgeblich beteiligt. Sie wird das Museum in Zukunft auch leiten. Sie berichtet über die Museumskonzeption: „Wir haben die Ausstellung komplett modernisiert und viel mit Medientechnik gearbeitet. Es gibt auch interaktive Elemente. Das Leben und Wirken von Gustav Weisskopf steht im Mittelpunkt. Wir haben versucht, das als Geschichte zu erzählen und haben es als Graphic Novel aufbereitet. Die sieben Großvitrinen zeigen sieben Lebensabschnitte.“
Viel Wissenswertes auf mehreren Ebenen
Während im zweiten Obergeschoss das Leben und Werk von Gustav Weisskopf dargestellt wird, stehen im dritten Obergeschoss andere „Pioniere der Lüfte“ im Fokus. Laura Gebauer sagt: ,,Dort gucken wir uns an, welche Dynamik sich nach dem ersten Motorflug entwickelt hat. Es geht los mit Flugwettbewerben und Rekordversuchen: Wer schafft den ersten Flug über soundsoviel Meter? Wer kann am längsten in der Luft bleiben? Wem gelingt die Überquerung des Ärmelkanals? Letztendlich sind die Luftfahrtpioniere dieser Zeit jedes Mal in den Flieger gestiegen und wussten nicht, ob sie heil zurückkommen. Fliegen war unglaublich riskant. Die meisten Piloten sind durch Unfälle verstorben.“ Zwischen dem zweiten und dritten Obergeschoss gibt es einen großen Raum, der beide Stockwerke umfasst, wo das größte Ausstellungsobjekt, ein Nachbau des Flugmodells Nummer 21 von Gustav Weisskopf, schwebt. „Die 21 B kriegt Platz zum Schweben. Der neue Raum war eigentlich so niedrig, dass man darin nicht aufrecht gehen konnte. Weil wir die Decke entnommen haben, ist der Weisskopf-Flieger jetzt absolut im Mittelpunkt. Auf Bildschirmen im Hintergrund sieht man die Kulisse des historischen Bridgeport im Jahr 1901: Schlöte qualmen, Vögel fliegen durchs Bild. Das Material haben wir aus historischen Büchern“, so Laura Gebauer. Im ersten Obergeschoss gibt es noch einen Veranstaltungsraum, der, so die Vorstellungen von Laura Gebauer, für Veranstaltungen vermietet werden kann und für museumspädagogische Angebote genutzt werden soll. Auch ein Raum mit Archivmaterial und Fachliteratur ist vorgesehen. Es gibt auch ein Kellergewölbe, das für Veranstaltungen nutzbar ist und als Raum für Trauungen gewidmet werden soll.
Alexander Biernoth
Die beteiligten Firmen empfehlen sich
und gratulieren zur Einweihung!